Lockdown-Debatten und Brexit-Verhandlungen belasten Dax

dpa Frankfurt/Main. Der Dax hat am Freitag seine Vortagesverluste ausgeweitet. Forderungen nach einem bundesweiten harten Lockdown noch vor Weihnachten belasteten ebenso wie das mögliche Scheitern eines Brexit-Handelspaktes.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Aus dem Handel ging der Dax mit minus 1,36 Prozent auf 13.114,30 Punkten. Dies bedeutet einen Wochenverlust von 1,4 Prozent. Deutlich geringere Verluste von 0,27 Prozent auf 29.608,50 Punkte verbuchte am Freitag der MDax. Zur Wochenmitte hatte der Index der 60 mittelgroßen Werte mit etwas mehr als 29.800 Punkten noch einen Rekord aufgestellt.

Banken waren europaweit schwach. Es belastete, dass europäische Bankenaufseher laut Kreisen zunächst eine Dividendengrenze bei 20 Prozent des Gewinns erwägen. Deutsche-Bank-Papiere sanken als größter Verlierer im Dax um 3,18 Prozent. Die Anteile der Versicherer Allianz SE und Munich Re litten unter den Lockdown-Sorgen und verloren 3,02 beziehungsweise 2,72 Prozent.

Krisengewinner-Aktien standen dafür wieder hoch im Kurs. Wie schon an den beiden Vortagen setzten sich Delivery Hero an die Dax-Spitze, diesmal mit plus 1,11 Prozent. Für die Aktien des Kochboxen-Lieferanten Hellofresh ging im MDax der Rekordlauf bis auf 62,85 Euro weiter. Am Ende des Tages stand noch ein Plus von 6,5 Prozent auf 61,40 Euro auf dem Zettel.

Für die Aktien des Medizintechnikunternehmens Carl Zeiss Meditec ging es nach endgültigen Zahlen und Aussagen zum neuen Geschäftsjahr um 1,28 Prozent nach unten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 1,04 Prozent auf 3485,84 Punkte ein. Tiefer schlossen auch der französische Cac und der britische FTSE 100. In New York gab der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss etwas nach.

Der Euro reagierte mit Kursverlusten auf deutliche Worte aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). Nachdem der französische Notenbankchef und EZB-Rat Francois Villeroy de Galhau die kräftigen Kursgewinne des Euro thematisiert hatte, fiel die Währung. Sie wurde zuletzt mit 1,2111 US-Dollar gehandelt. Den Referenzkurs hatte die EZB am Nachmittag auf 1,2127 (Donnerstag: 1,2115) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,8246 (0,8254) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,62 Prozent am Vortag auf minus 0,63 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 146,55 Punkte. Der Bund-Future (März-Kontrakt) legte um 0,23 Prozent auf 178,689 Punkte zu.

© dpa-infocom, dpa:201210-99-639161/13

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Erstellt:
10. Dezember 2020, 10:18 Uhr

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