Dax schwach - Technologie-Aktien weiter im Abwärtstrend

dpa Frankfurt/Main. Der Dax hat am Freitag schwach geschlossen. Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem Abschlag von 1,32 Prozent bei 15.318,95 Punkten.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Am frühen Nachmittag war das deutsche Börsenbarometer dicht an die Marke von 15.100 Punkten gerückt. Im Wochenverlauf steht nun ein Verlust von 1,8 Prozent zu Buche.

Der MDax büßte am Freitag 0,46 Prozent auf 33.074,81 Zähler ein und auch europaweit ging es erneut abwärts, während in den USA zum europäischen Börsenschluss leichte Gewinne verbucht wurden. Der EuroStoxx 50 gab um 1,15 Prozent auf 4136,91 Punkte nach. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zuletzt 0,6 Prozent.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, sprach von einer „ereignisreichen und teils turbulenten Handelswoche“. Die Anleger seien hochnervös angesichts der Frage, wie weit der Ausverkauf bei den Technologieaktien noch gehe. „Und die nun offiziell verkündete Zinswende in den USA dürfte die Antwort auf diese Frage auch noch eine Weile hinauszögern.“

Infineon machten im zeitweise besonders schwachen europäischen Branchenindex Stoxx 600 Technology keine Ausnahme. Letztlich sackten sie um 3,6 Prozent ab, während SAP um 2,4 Prozent nachgaben und Delivery Hero um 3,8 Prozent. Im MDax büßten Aixtron 2,4 Prozent ein.

Mit Abstand der größte Verlierer im Dax war allerdings das Papier von Henkel mit minus 11,3 Prozent. Der Konsumgüterkonzern enttäuschte die Anleger mit seinem Wachstumsausblick. Henkel erwartet für 2022 ein geringeres Wachstum als im Vorjahr und bei der operativen Rendite (Ebit-Marge) bestenfalls nur eine minimale Verbesserung. Im Sog der rasanten Henkel-Verluste büßten die Titel des Wettbewerbers Beiersdorf 2,9 Prozent ein.

Die Papiere von Symrise reagierten mit einem Kursabschlag von 3,0 Prozent auf die Geschäftszahlen der Konkurrentin Givaudan. Der Gewinn des schweizerischen Herstellers von Aromen und Duftstoffen hatte sich 2021 schlechter als von Analysten erwartet entwickelt. Erst im November waren die Symrise-Aktien auf ein Rekordhoch von 132,65 Euro gestiegen, gerieten aber Anfang 2022 im Sog der allgemeinen Börsenturbulenzen unter Druck.

Die Titel des Laborausrüsters Sartorius gewannen indes an der Spitze des Leitindex 4,3 Prozent, nachdem sie tags zuvor nach vorgelegten Zahlen und Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung zeitweise noch um bis zu 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juni 2021 abgesackt waren. Damit sind sie nun im noch jungen Jahr 2022 auch nicht mehr der größte Verlierer im Dax. Die rote Laterne hält nun Delivery Hero mit einem Minus von rund 35 Prozent, während die Sartorius-Aktie den Verlust seit Jahresbeginn auf rund 22 Prozent verringern konnte.

Im SDax sackte das Papier von Adler Group auf ein Rekordtief und schloss schließlich 11,2 Prozent tiefer. Der Immobilienkonzern verschiebt wegen der noch laufenden Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen der Investmentfirma Viceroy die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses. Adler hatte die Kritik wiederholt zurückgewiesen.

Der Euro kostete am frühen Abend 1,1160 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1138 (Donnerstag: 1,1160) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8978 (0,8961) Euro.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 143,49 Punkte.Der Bund-Future verlor am Abend 0,12 Prozent auf 170,00 Zähler.

© dpa-infocom, dpa:220128-99-883354/7

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Erstellt:
28. Januar 2022, 09:25 Uhr

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