Dax klar im Plus - Hoffnung auf US-Staatshilfe treibt an

dpa Frankfurt/Main. Die Hoffnung auf weitere Konjunkturhilfen der US-Regierung und die Rückendeckung der Notenbanken für die Finanzmärkte haben dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag einen kräftigen Schub nach oben verpasst. Dies überlagerte die Ängste vor einer zweiten Corona-Infektionswelle.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Nach sechs Handelstagen in Folge mit Verlusten ging es mit dem Dax kräftig bergauf. Am Nachmittag stieg der Leitindex sogar um bis zu 4,4 Prozent und schloss mit einem Gewinn von 3,39 Prozent bei 12.315,66 Punkten. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte rückte um 2,45 Prozent auf 26.056,52 Punkte vor.

Auch die anderen Leitbörsen in Europa verbuchten kräftige Kursaufschläge. So endete der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 3,39 Prozent höher bei 3242,65 Punkten. Der FTSE 100 in London gewann 2,94 Prozent und der Cac 40 in Paris kletterte um 2,84 Prozent aufwärts. Der Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsschluss rund 1,9 Prozent im Plus.

Kreisen zufolge will die US-Regierung zur Bekämpfung der Corona-Krise eine weitere Billion US-Dollar über Infrastrukturausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen. Zudem beginnt nun die US-Notenbank Fed mit dem direkten Kauf einzelner Unternehmensanleihen im Rahmen eines ihrer Konjunkturprogramme, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern.

Die Erwartungen an die Konjunktur in Deutschland haben sich derweil ein wenig aufgehellt. Eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung unter Finanzmarktakteuren fiel etwas besser aus als erwartet.

Die Aussichten auf milliardenschwere Investitionen der USA in die Infrastruktur des Landes ließen den Kurs von HeidelbergCement an der Spitze des Dax um fast 7 Prozent nach oben schnellen. Der Baustoffkonzern ist in Nordamerika sehr aktiv. Mit einem Aufschlag von 5,3 Prozent für Hochtief zeigte sich eine weitere Aktie aus dem Bausektor sehr fest. Sie lag an der Spitze des MDax.

Daneben sorgten Analystenkommentare für Bewegung. So verhalf eine Kaufempfehlung der Bank of America den Daimler-Aktien zu einem Plus von 3,7 Prozent. Gleichzeitig strich die Investmentbank die Kaufempfehlung für Volkswagen, woraufhin die Aktien mit plus 0,2 Prozent am Ende des Dax lagen. Die Commerzbank riet bei Bayer zum Kauf, woraufhin die Aktien um 5,6 Prozent zulegten. Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler bescherte den Aktien der Reederei Hapag-Lloyd ein Kursplus von 7,9 Prozent.

Der Kurs des Euro gab im Tagesverlauf stetig nach und notierte zuletzt bei 1,1255 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,1308 Dollar festgesetzt.

Weil die Risikobereitschaft von Anlegern wieder zunahm, wurden als sicher geltende Staatsanleihen gemieden. So gab der Rentenindex Rex um 0,12 Prozent auf 144,59 Punkte nach. Entsprechend stieg die Umlaufrendite von minus 0,44 Prozent am Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Bund-Future sank um 0,05 Prozent auf 175,30 Punkte.

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Erstellt:
16. Juni 2020, 09:13 Uhr

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