Dekan betont Bedeutsamkeit des Themas Rüstung

Tagung der evangelischen Bezirkssynode in Backnang: Die Bildungsarbeit der Kirchen verzeichnet zuletzt gestiegene Teilnehmerzahlen.

Kathrin Messner (von links), Katja Müller, Walter Fehr, Harald Gentsch, Friedhart Hübler, Andrea Mühlhäuser und Doris Buchenau stehen bei der Bezirkssynode in Backnang mit Dekan Wilfried Braun (Vierter von links) besonders im Mittelpunkt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Kathrin Messner (von links), Katja Müller, Walter Fehr, Harald Gentsch, Friedhart Hübler, Andrea Mühlhäuser und Doris Buchenau stehen bei der Bezirkssynode in Backnang mit Dekan Wilfried Braun (Vierter von links) besonders im Mittelpunkt. Foto: A. Becher

Von Tobias Weimer

Backnang. Die evangelische Bezirkssynode hat am Freitag in hybrider Form getagt. Einige Synodale saßen mit Abstand und Masken in der Backnanger Stiftskirche, die übrigen Synodalen waren online dazugeschaltet. Dekan Wilfried Braun erinnerte angesichts des Volkstrauertags an die kirchliche Verlautbarung: „Tod – made in Germany?“ Darin setzt sich die evangelische Landeskirche in Württemberg kritisch mit deutschen Rüstungsexporten auseinander. „Ich finde, es würde unseren Gemeindegremien und der Glaubwürdigkeit unseres Engagements für Frieden guttun, sich neu oder erneut mit dieser Thematik zu befassen“, führte Braun aus,

Die Bedeutung der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) betonte Kathrin Messner. Sie verglich dazu die Erwachsenenbildung in evangelischen und katholischen Kirchengemeinden mit den Volkshochschulen (VHS) in Baden-Württemberg: Zwar böten die Volkshochschulen ungefähr eineinhalb so viele Veranstaltungen an wie die Kirchen (VHS: 135000 Veranstaltungen, Kirchen: 92000). Die kirchlichen Angebote hätten zuletzt aber eine halbe Million mehr Menschen wahrgenommen (VHS: rund 1,8 Millionen Menschen, Kirchen: knapp 2,3 Millionen). „Kirche ist ein großer Player. So können wir Kirche in der Welt, für die Menschen sein“, gab Messner daher den Synodalen mit auf den Weg. Messner, die bisherige Geschäftsführerin der EEB im Rems-Murr-Kreis, verabschiedete sich am Freitag von den Synodalen. Künftig wird sie die Evangelische Bildung Reutlingen leiten. Derweil stellte sich ihre Interimsnachfolgerin, Katja Müller, den Synodalen vor.

Müller wird die EEB im Landkreis übergangsweise leiten, zum Schuljahr 2022/23 wird die Geschäftsführung dann wieder fest besetzt. Ebenso wie in der EEB engagieren sich viele Ehrenamtliche auch in Gottesdiensten, einige Ehrenamtliche übernehmen sogar komplette Gottesdienste: Sie erstellen den Gottesdienstablauf, formulieren Gebete und predigen. Vier dieser sogenannten Prädikantinnen und Prädikanten – Doris Buchenau, Friedhart Hübler, Harald Gentsch und Andrea Mühlhäuser – wurden im Rahmen der Bezirkssynode in ihrem Amt bestätigt. Walter Feher, langjähriger Prädikant, wurde in den Ruhestand dieses Amts verabschiedet. Momentan durchlaufen im Kirchenbezirk vier junge Erwachsene das Vikariat. Bei der Bezirkssynode stellten sie sich vor: Jonathan Hengel (Vikar in Sachsenweiler/Steinbach), Jonathan Höfig (Murrhardt) Juliane Höfig (Oppenweiler) und Jacob Wahl (Kirchenkirnberg). Neben Finanzthemen informierte Kirchenbezirksrechnerin Andrea Schreiber über ein Pilotprojekt zu neuen kirchlichen Verwaltungsstrukturen. Der Kirchenbezirk Backnang gehört nämlich zu einer Modellregion, in der erprobt wurde, ob sich die Verwaltung von Kirchengemeinden an einem zentralen Ort im Kirchenbezirk weiter bündeln lässt. Schreibers Fazit: „Das könnte klappen.“ Wie die kirchliche Verwaltung künftig aussehen wird, wird nun die Landessynode weiter beraten und beschließen.

Beraten wurde bereits eine Kooperationsvereinbarung zur psychosozialen Notfallversorgung zwischen dem Landkreis, evangelischer und katholischer Kirche, dem Deutschen Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Klinikum und leitenden Notärzten, berichtete Friedmar Probst. Probst ist Pfarrer im Ruhestand und koordiniert die Notfallseelsorge der evangelischen und katholischen Kirche im Landkreis seit einem Jahr. Das Ziel der Vereinbarung ist es, die psychosoziale Versorgung im Notfall zu gewährleisten. Ende November wird sie in Schorndorf vorgestellt.

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Erstellt:
15. November 2021, 16:30 Uhr

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