Der Tanz in ein gemeinsames Leben

Dank eines Motorrollers hat Helmut Dreher seine Frau Lisette kennengelernt. Heute feiert das Paar aus Althütte diamantene Hochzeit.

Die Eheleute Lisette und Helmut Dreher sind seit 60 Jahren verheiratet. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Die Eheleute Lisette und Helmut Dreher sind seit 60 Jahren verheiratet. Foto: J. Fiedler

Von Hans-Christoph Werner

ALTHÜTTE. In Welzheim ist Helmut Dreher im Jahr 1939 geboren und im Kreis von drei Geschwistern aufgewachsen. Nach der Schulzeit erlernte er den Beruf des Flaschners und Installateurs. Sorgsam wurde der Verdienst gespart, denn der junge Mann verlangte danach, die Welt zu erobern.

Ein Motorroller wurde angeschafft und verlieh Flügel. Unter anderem ging es an einem Wochenende in das nicht allzu weit entfernte Ebni. Denn dort in der Gaststätte Hirsch war Tanz angesagt, und vor allem die holde Damenwelt fand sich dort versammelt. Darunter auch Lisette Strohmaier aus Althütte-Schöllhütte. Helmut Dreher forderte Lisette zum Tanz auf. Daraus sollte der Tanz in ein gemeinsames Leben werden.

Lisette Strohmaier, ebenfalls Jahrgang 1939, war nach der Schulzeit im Elternhaus geblieben und half dort im familiären Gemischtwarenladen aus. Das heißt: der Haupterwerb für die Familie war der Flaschnereibetrieb des Vaters. Wie sich herausstellen sollte, hatte Helmut Dreher nicht nur die Frau fürs Leben gefunden, sondern zugleich den Broterwerb im Betrieb des Schwiegervaters. Am 2. Dezember 1960 wurde in Althütte Hochzeit gefeiert. Und auch eine Wohnstatt für das junge Paar fand sich im Haus Strohmaier: zwei Zimmer mit Küche.

Als im Jahr darauf Sohn Uwe geboren wurde, wechselte die junge Familie in eine Mietwohnung, wiederum ein Jahr später in den Strohhof bei Klaffenbach. Nach Sohn Thomas war Sohn Michael im Jahr 1968 der Dritte im Bunde. Aber da war dann auch das von den Drehers selbst erbaute Haus in Althütte „Im Steinhäusle“ so weit fertig, dass die Familie 1969 einziehen konnte. Auch die Werkstatt wurde in die unmittelbare Nähe des Wohnhauses verlegt.

Vom Schwiegervater, so erzählt Helmut Dreher, habe er den Betrieb in den 80er-Jahren übernommen. Und wie so oft in solchen Konstellationen: Sohn Uwe interessierte sich für die Berufstätigkeit des Vaters, sodass 2004 erneut ein Stabwechsel stattfinden konnte.

Das Leben der Drehers war mit Betrieb und Familie ausgefüllt. Standen freie Tage zur Verfügung, so ging’s in die Berge. Südtirol hat es den Drehers angetan. Gemeinsam mit den Söhnen unternahmen sie Bergwanderungen. Als Ehepaar haben sich die Drehers in ihrer Freizeit vor allem dem Kegeln gewidmet. Auch von der Welt hat das Paar nicht wenig gesehen. Skandinavien haben sie bereist, aber auch Mallorca, Teneriffa und Lanzarote besucht. Und auch die großen Flüsse wie Rhein, Main und Donau, die Deutschland durchziehen, auf Flussfahrten kennengelernt.

Gern hätten Lisette und Helmut Dreher ihren besonderen Hochzeitstag gebührend gefeiert. Aber Corona lässt keine verbindliche Planung zu. Vielleicht kann Essen von einer Gastwirtschaft im Voggenhof geholt werden. Wenn nicht, so sagt Lisette Dreher allerdings ohne Begeisterung, müsse sie wohl selbst kochen.

Das gemeinsame Leben in Familie und Betrieb hat Lisette und Helmut Dreher zusammengeschweißt. Was immer sie herausforderte, sie haben einander vertraut. Besondere Freude hat es dem Paar bereitet, dass just im Jahr ihrer diamantenen Hochzeit noch eine weitere Enkelin zur Welt kam. Der erste Enkel ist Dennis. Er ist bereits 24 Jahre alt.

Während das Paar im Gespräch über seinen Lebensweg berichtet, wechseln sich Lisette und Helmut Dreher ab, die viermonatige Emma auf dem Arm zu halten.

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Erstellt:
2. Dezember 2020, 06:00 Uhr

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