Der VfB verklagt Winamax

Der Streit zwischen den Stuttgartern und dem Sponsor geht weiter. Der Bundesligist fordert seine Ansprüche in wohl siebenstelliger Höhe ein.

In der kommenden Saison nicht mehr auf der Brust des VfB: Winamax

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In der kommenden Saison nicht mehr auf der Brust des VfB: Winamax

Von Carlos Ubina

Stuttgart - Die Auseinandersetzung zwischen dem VfB Stuttgart und seinem ehemaligen Trikotsponsor Winamax hat eine neue Ebene erreicht. Denn der Fußball-Bundesligist verklagt den Wettanbieter. Dieses Vorgehen veröffentlichte der VfB auf seiner Internetseite. „Nachdem das französische Unternehmen Winamax SA im Frühjahr 2025 alle Zahlungen aus dem Werbe- und Sponsorenvertrag als offizieller Hauptsponsor der VfB Stuttgart 1893 AG eingestellt und auf zahlreiche Mahnungen keine Zahlungen geleistet hat, hat die VfB Stuttgart 1893 AG die vertraglich festgelegten Honorare aus dem Vertrag jetzt eingeklagt und dementsprechend eine Klage bei der Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart eingereicht“, teilte der Club mit.

Offenbar haben außergerichtliche Anstrengungen bisher zu keiner Lösung geführt. Mehrere Schreiben wurden zwischen den Anwälten der beiden Parteien ausgetauscht – ohne Ergebnis. Dennoch zeigt sich der VfB nach wie vor gesprächsbereit. Um die eigenen Interessen zu wahren, haben sich der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle und seine Mitstreiter jedoch zum nächsten Schritt entschieden.

Der Ärger zwischen den ehemaligen Partnern war unmittelbar vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin publik geworden. Die Folge: Der VfB trat gegen Arminia Bielefeld (4:2) kurzfristig in Trikots an, auf denen nicht der Schriftzug des Hauptsponsors stand. Stattdessen zierte die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) vorzeitig die Stuttgarter Brust. Dieser Wechsel war ohnehin geplant gewesen – aber erst zum 1. Juli, nachdem der Vertrag mit Winamax ausläuft.

Der Wettanbieter zeigte sich irritiert über die Entwicklung und erklärte noch vor dem Anpfiff im Berliner Olympiastadion seinerseits in scharfer Form, dass der VfB gegen die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit verstoßen habe. „Der VfB lässt ein weiteres Mal die Grundsätze einer starken Partnerschaft vermissen, die von Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit und Fairness geprägt sein sollte“, hieß es in der damaligen Stellungnahme von Winamax.

Zwei Jahre lang war das Glücksspielunternehmen beim VfB auf dem Trikot und soll dafür jährlich mehr als acht Millionen Euro bezahlt haben. Weshalb es in dem Streit neben Reputationsfragen vor allem um Geld geht. Offenbar steht ein Millionenbetrag aus – und jetzt beschäftigt sich das Landgericht Stuttgart mit der Angelegenheit.

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Erstellt:
13. Juni 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
13. Juni 2025, 23:57 Uhr

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