Deutsch-französische Initiative will Feldhamster retten

dpa Mainz. Naturschutzexperten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Frankreich haben am Donnerstag ein gemeinsames Projekt zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters gestartet. Mit Mitteln von zwei Millionen Euro über dreieinhalb Jahre hinweg sollen Hamsterbaue mit Hilfe von Drohnen erfasst sowie Möglichkeiten der Erhaltungszucht und der Wiederansiedlung wissenschaftlich erkundet werden.

Ein Feldhamster schaut aus einem Erdbau. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Ein Feldhamster schaut aus einem Erdbau. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Das deutsch-französische Projekt Cricetus (Schutz des Europäischen Hamsters und der Biodiversität in den Agrarlandschaften des Oberrheins) biete zum ersten Mal die Gelegenheit, „das Verschwinden des Hamsters mit vereinten Kräften zu verhindern“, sagte Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne). Das gemeinsame Vorhaben werde auch Antworten auf Fragen liefern, „warum Arten Schwierigkeiten haben, sich in natürlicher Umgebung zu entwickeln“.

Als Ackerbewohner sei der Feldhamster (Cricetus cricetus) auf tiefgründige Böden angewiesen, um in mehr als einem Meter Tiefe seine Bauten anzulegen, erklärte die an dem Projekt beteiligte Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Durch frühe Ernten und dann schutzlose Felder habe der Hamster aber immer weniger Chancen, die Gefährdung durch Füchse und Greifvögel zu überleben. „Als Schirmart für den Lebensraum Acker ist der Feldhamster ein trauriges Beispiel für das rasante Verschwinden der Vielfalt in diesem komplexen Gefüge.“

Die Leitung des Projekts liegt bei der Verwaltung des französischen Departements Bas-Rhin. Zu den Cricetus-Teilnehmern gehören neben Experten in Baden Württemberg auch das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, die Groupe d'Étude et de Protection des Mammifères d'Alsace (GEPMA) und die elsässische Landwirtschaftskammer.

© dpa-infocom, dpa:210128-99-207956/2

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Erstellt:
28. Januar 2021, 14:01 Uhr

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