Pistorius bei Besuch in Washington

Deutschland will weitreichende US-Waffen kaufen

Verteidigungsminister Pistorius besucht seinen Amtskollegen Hegseth in Washington. Im Fokus: Unterstützung für die Ukraine. Auch die eigene Abschreckungsfähigkeit soll gestärkt werden.

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, gibt eine Pressekonferenz nach seinem Treffen mit dem US-Verteidigungsminister.

© Kay Nietfeld/dpa/Kay Nietfeld

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, gibt eine Pressekonferenz nach seinem Treffen mit dem US-Verteidigungsminister.

Von red/dpa

Deutschland will die weitreichende Präzisionswaffe Typhon in den USA beschaffen, mit der Raketen mit einer Reichweite von etwa 2000 Kilometern abgefeuert werden können. „Vereinfacht ausgedrückt sind das landbasierte Abschussrampen, mit denen unterschiedliche Lenkflugkörper auf verschiedene Distanzen verschossen werden können“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei seinem Besuch in Washington vor Journalisten. 

Das Waffensystem könnte auch Ziele in Russland erreichen. Pistorius betonte aber, dass es ausschließlich der Abschreckung diene.

Beschlossen ist der Kauf noch nicht. Deutschland hat lediglich Interesse an den Waffen bekundet. Die USA prüfen nun, ob sie bereit sind zu liefern. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe die Anfrage in einem Gespräch wohlwollend zur Kenntnis genommen, sagte Pistorius. 

„Deutschland kann eigene Verteidigungsfähigkeit deutlich steigern“

Es ist sein erster Besuch in den USA seit dem Amtsantritt der Regierung von US-Präsident Donald Trump im Januar.

Entscheidend sei, dass die Reichweite dieser Waffensysteme deutlich größer sei als die, die man bislang in Europa habe, sagte Pistorius. „Deutschland kann also damit seine eigene Verteidigungsfähigkeit deutlich steigern, auch seine Abschreckungsfähigkeit deutlich steigern, aber eben auch die Europas und das ist von entscheidender Bedeutung.“ 

Was die Beschaffung für die vor einem Jahr noch unter US-Präsident Joe Biden geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland bedeutet, wollte Pistorius nicht sagen. Die neue US-Regierung von Präsident Donald Trump hat sich bisher nicht festgelegt, ob sie an der Stationierung festhalten will.

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Erstellt:
14. Juli 2025, 23:14 Uhr

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