Cannabis-Gesetz der Ampel

Die ersten Studien sprechen für das Cannabis-Gesetz

Noch ist es sehr früh für eine Bilanz. Doch es zeichnet sich ab, dass die Drogenpolitik der Ampel nicht zu mehr Konsum geführt hat

Ein Mann beim Drehen einer Cannabis-Zigarette

© Philipp von Ditfurth/dpa

Ein Mann beim Drehen einer Cannabis-Zigarette

Von Norbert Wallet

Es ist eine Besonderheit der deutschen Debatten über Drogenpolitik, dass ein eigentliches Nebenthema – was nicht verharmlosend gemeint ist – wie der Cannabiskonsum regelmäßig zu den hitzigsten Debatten führt. Das dürfte auch bei dem bald erwarteten Evaluationsbericht zur Teillegalisierung wieder so sein. Es wäre gut, wenn sich dieser Streit über die Ampelreform einmal ausnahmsweise an Fakten orientierte.

Voreilige Urteile über die Reform sind deswegen so problematisch, weil noch sehr wenige Fakten über die Wirkungsweise der Reform auf dem Tisch liegen und das Gesetz auch noch nicht vollständig wirken kann. Viele Anbauvereine haben noch gar keine Genehmigung. Die nun präsentierte Drogenaffinitätsstudie ist immerhin ein erster Schritt zu substanziellerem Nachdenken. Auch diese Langzeit-Studie kommt früh. Aber so viel lässt sich wohl doch sagen: Die Katastrophe, die uns die Kritiker der Legalisierung besonders im Segment der Jugendlichen an die Wand gemalt haben, ist keineswegs eingetreten, und das sollte für etwas Gelassenheit sorgen.

Manches muss verbessert werden

Natürlich gibt es Dinge, die verbessert werden können. Ordnungsämter und Polizei klagen über schwer umsetzbare Vorschriften. Besser geht immer. Aber vielleicht lässt sich nun etwas ruhiger darüber reden, dass die Reform immerhin den Raum schafft, offen über Cannabis zu reden. Ihr oft missverstandener Zweck ist ja die Prävention – und eben nicht mehr Konsum.

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Erstellt:
24. September 2025, 17:32 Uhr

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