Die Stiftskirche im Fokus

Neuer Kalender über das Backnanger Wahrzeichen – Erlös fließt in die Kirchensanierung

Mit dem Blick fürs Detail hat Christian Schleicher die Orgelpfeifen der Stiftskirche vor die Linse genommen. Sein Foto ziert das Kalenderblatt im Monat April. Foto: C. Schleicher

Mit dem Blick fürs Detail hat Christian Schleicher die Orgelpfeifen der Stiftskirche vor die Linse genommen. Sein Foto ziert das Kalenderblatt im Monat April. Foto: C. Schleicher

Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Anfang 2019 beginnt die lange geplante Generalsanierung der Backnanger Stiftskirche. Damit wird sich auch das Erscheinungsbild des mehr als 900 Jahre alten Gotteshauses verändern. Um den Zustand vor der Renovierung zu dokumentieren, haben sich Ende Juni sieben ambitionierte Hobbyfotografen zu einem Fotoworkshop unter der Leitung von Fotografin Stefanie de Buhr getroffen (wir berichteten). Mehrere Hundert Bilder sind an diesem Tag entstanden, zwölf davon sind nun in einem Tischkalender zu sehen, den der Kirchbauverein der Stiftskirche in einer Auflage von 500 Stück herausgegeben hat. Die Einnahmen aus dem Verkauf des Kalenders fließen in die Kirchensanierung.

Die Teilnehmer des Fotoworkshops haben das historische Gemäuer aus den unterschiedlichsten Perspektiven in Szene gesetzt. Steffen Wihofszki hat den Altarraum mit dem Weitwinkelobjektiv erfasst, Steffen Kirschke richtet seinen Blick hinauf zum Deckengewölbe und Bernd Jost dokumentiert noch einmal die doppelstöckige Empore, die es nach der Sanierung so nicht mehr geben wird. Aber auch Räume, die den Kirchgängern sonst verborgen bleiben, wie die Sakristei, die Krypta oder der Glockenstuhl, finden sich im Kalender wieder. „Es ist faszinierend, die verschiedenen Blickwinkel der Fotografen zu sehen“, sagt Eberhard Krumm vom Kirchbauverein, der selbst zwei Motive zum Kalender beigesteuert hat. „Obwohl ich oft in der Stiftskirche bin, habe ich Ansichten gesehen, die ich so noch nicht kannte.“

Aus mehreren Hundert Fotos zwölf für den Kalender auszuwählen, sei nicht einfach gewesen, verrät der Initiator der Aktion: „Die Ergebnisse sind so gut, dass es sogar noch für einen zweiten Kalender im folgenden Jahr reichen könnte.“ So können die Freunde der Stiftskirche das Backnanger Wahrzeichen auch während der etwa zweijährigen Bauzeit immer im Auge behalten.

Nachdem die Stadt Backnang im Juli die Baugenehmigung erteilt hatte, soll die Generalsanierung Anfang 2019 beginnen. Die letzte Renovierung der Stiftskirche, die 1116 erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt bereits 60 Jahre zurück, entsprechend marode ist ihr Zustand. Jetzt sollen unter anderem eine moderne Heizung und neue Toiletten eingebaut werden. Geplant sind außerdem ein abgetrennter Eltern-Kind-Bereich, eine professionelle Verstärkeranlage und ein Lastenaufzug. Auch die Fassade erhält einen neuen Anstrich. Die Renovierung soll rund 3,5 Millionen Euro kosten, 900000 Euro will die Kirche über Spenden finanzieren. Der Verkauf des Kalenders soll einen kleinen Beitrag auf dem Weg zu diesem großen Ziel leisten.

Den Backnanger Stiftskirchen-Kalender
gibt es zum Preis von zehn Euro in der Ge- schäftsstelle der Backnanger Kreiszeitung
in der Postgasse 7, in den Buchhandlungen Kreutzmann und C-Treff, im Weinhaus Haar und in der Geschäftsstelle des Stadt- marketingvereins.

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Erstellt:
16. Oktober 2018, 06:00 Uhr

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