Achtung, Betrugsfalle!
Diese Maschen nutzen Betrüger aktuell
Aktuelle Phishing-Warnungen: Betrüger täuschen Nutzer mit gefälschten E-Mails von Amazon, DHL, Postbank, ING & Co. – diese neuen Maschen sollten Sie kennen.

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Betrüger geben sich oft als große Unternehmen aus.
Von Lukas Böhl
Ob im Namen von Amazon, DHL oder der Postbank – täglich versuchen Kriminelle in Deutschland, Verbraucher mit gefälschten E-Mails in die Falle zu locken. Die Maschen sind professionell aufbereitet, nutzen psychologischen Druck und zielen auf sensible Daten wie Passwörter oder Bankverbindungen ab. Die Verbraucherzentrale dokumentiert aktuelle Fälle im sogenannten Phishing-Radar – und warnt eindringlich vor einer neuen Welle digitaler Betrugsversuche.
Gefälschte Mails im Namen bekannter Marken
In den vergangenen Tagen häufen sich besonders realistisch wirkende Phishing-Mails im Namen großer Unternehmen. Die Betrugsversuche zielen dabei auf unterschiedliche Szenarien ab – haben aber eines gemeinsam: Sie erzeugen Druck.
Betreff: „Ungewöhnliche Aktivitäten“
In dieser Mail wird behauptet, das Amazon-Konto sei aus Sicherheitsgründen gesperrt. Alle Bestellungen und Abonnements seien storniert worden. Über einen Link sollen Nutzer ihre Daten eingeben, um eine dauerhafte Sperrung zu vermeiden. Ein klassischer Phishing-Versuch.
Betreff: „Dringend: Letzte Phase der Zollabwicklung“
Empfänger sollen Zollgebühren für eine Auslandsendung bezahlen, sonst werde das Paket angeblich zurückgeschickt. Auffällig: Es fehlt eine Sendungsnummer, und die Mail enthält einen dubiosen Zahlungslink.
Betreff: „Zugriff auf Ihr Postbank-Konto wiederherstellen“
Auch hier wird mit einer angeblichen Sperrung des Kontos wegen „ungewöhnlicher Aktivitäten“ gedroht. Über einen Button sollen Nutzer ihre Identität verifizieren – was direkt in die Falle führt.
Betreff: „ING ID: [Zahlencode]“
Kundinnen und Kunden sollen eine „dringende App-Aktualisierung“ durchführen, um weiter vollen Funktionsumfang und Sicherheit zu genießen. Wer dem in der Mail enthaltenen Link folgt, landet auf einer gefälschten Seite.
Betreff: „Ihre VR-Secure App läuft ab“
Es wird behauptet, die Sicherheits-App sei bald ungültig und müsse dringend aktualisiert werden. Mit Verweis auf eine Frist (z. B. 09.05.2025) wird Druck aufgebaut. Auch hier: Der enthaltene Link führt nicht zur echten Bankseite.
Betreff: „DKB: Aktualisierung offen“
In der Mail sollen Kontoinformationen kurz bestätigt werden, um die Sicherheitsstandards einzuhalten. Das Schreiben enthält keinen offiziellen Absender und kein Banklogo – dennoch wirkt es auf viele täuschend echt.
So erkennen Sie Phishing-Versuche auf einen Blick
Laut Verbraucherzentrale gibt es mehrere typische Merkmale, an denen sich Phishing-Mails erkennen lassen:
- Unpersönliche Anrede („Sehr geehrter Kunde“)
- Dringlichkeit oder Drohungen (z. B. Kontosperrung, Rücksendung)
- Aufforderung zur Eingabe persönlicher Daten über einen Link
- Fehlende Sendungsnummern oder verdächtige Absenderadressen
- Grammatik- oder Rechtschreibfehler
Tipp: Öffnen Sie E-Mails von Banken, Lieferdiensten oder großen Plattformen nur mit Vorsicht. Prüfen Sie direkt in der offiziellen App oder auf der Website, ob eine Aktion tatsächlich erforderlich ist.
Was tun, wenn Sie auf eine Phishing-Mail hereingefallen sind?
Wer bereits Daten eingegeben hat, sollte sofort handeln:
- Passwort des betroffenen Kontos ändern
- Kundendienst des betroffenen Unternehmens informieren
- Bei Bankdatenmissbrauch: Konto sperren lassen und Anzeige erstatten
Fazit: Keine Panik – aber Vorsicht
Phishing-Mails sind längst keine plumpen Betrugsversuche mehr. Sie wirken täuschend echt und zielen auf Verunsicherung. Wer verdächtige Mails erkennt und ignoriert, schützt sich am besten. Im Zweifel gilt: Nicht klicken, nicht antworten – und vorsichtshalber nachfragen.