Diskussion über Drittliga-Saisonabbruch

dpa/lsw Mannheim. Die Begründung von Waldhof Mannheim für einen Saison-Abbruch ist von einigen Fußball-Drittligisten kritisiert worden. Der Tabellenzweite hatte sich wegen eines Todesfalls im direkten Umfeld eines Spielers gegen eine Fortsetzung der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Spielzeit ausgesprochen. „So ein Vorgang hat ja auch eine ethische Komponente. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich diesen Weg so nicht gewählt hätte“, sagte Chemnitz-Präsidentin Romy Polster in der „Bild“ (Montag).

Ein Fussball liegt auf dem Rasen. Foto: picture alliance / dpa / Archivbild

Ein Fussball liegt auf dem Rasen. Foto: picture alliance / dpa / Archivbild

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock, kommentierte: „Unser aufrichtiges Beileid an die Familie. Aber die Art und Weise, so etwas zu lancieren und die Ankündigung, es zu veröffentlichen, lässt sich streiten.“ An diesem Montag ist eine Videokonferenz der 20 Clubs zu weiteren Konsequenzen in der Corona-Krise angesetzt.

Nach Informationen der „Rheinpfalz“ (Samstag) ist der Vater eines Waldhof-Profis an Covid-19 gestorben. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine E-Mail von Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp, in welcher dieser den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und andere Drittliga-Clubs über den Todesfall informiert hat. „Nach Rücksprache mit dem Spieler kann ich bestätigen, dass es diese E-Mail gibt“, sagte Kompp dem Blatt.

Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bei Geisterspielen zu weiteren Infektionen und möglicherweise zu Todesfällen kommen kann, sprechen sich die Waldhöfer für einen Abbruch der aktuellen Spielzeit aus. Die Mannheimer stehen auf dem zweiten Tabellenplatz und könnten bei einem Abbruch in die 2. Liga aufsteigen.

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Erstellt:
27. April 2020, 08:55 Uhr

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