Perseiden, Supermond, Planeten

Drei spektakuläre Himmelsereignisse (fast) auf einmal

Himmelsgucker und Sommer-Romantiker können sich im August über besonders viele Sternschnuppen freuen. Und Saturn beherrscht fast die gesamte Nacht.

Der August ist für Himmelsromantiker ein ganz besonderer Monat.

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Der August ist für Himmelsromantiker ein ganz besonderer Monat.

Von Markus Brauer/dpa

Der August beschert uns den reichsten Sternschnuppenstrom des Jahres. Von Monatsbeginn an tauchen die Meteore der Perseiden am Nachthimmel auf. Wie der Name schon sagt, scheinen die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Doch der Reihe nach:

Supermond am 9. August

Im achten Monat des Jahres lohnt sich der Blick zum Nachthimmel ganz besonders: Beim Vollmond am 9. August handelt es sich um einen Supermond, der sich besonders nahe an der Erde befindet. Er erscheint dadurch besonders groß und hell. Der Vollmond steht diesmal im Sternzeichen Wassermann.

Planeten-Parade am 10. August

Nur einen Tag später, am 10. August, stehen gleich sechs Planeten in einer Reihe, vier davon – Merkur, Venus, Jupiter und Saturn – sind mit bloßem Auge sichtbar. Für Neptun und Uranus benötigt man ein Teleskop oder Fernglas.

Diese Planeten-Parade ist ein exklusives Ereignis, das nur selten vorkommt – rund alle 20 Jahre. Dabei stehen mehrere Planeten des Sonnensystems aus Sicht der Erde entlang einer Linie. Im All befinden sie sich nicht exakt in einer Reihe, sondern auf derselben Himmelsbahn – der sogenannten Ekliptik.

Die beste Beobachtungszeit ist kurz nach Sonnenuntergang. Um die Planeten zu beobachten, sollte man kurz nach Sonnenuntergang gen Süden schauen und dann den Blick von Westen nach Osten richten.

Nacht der Sternschnuppen am 12./13. August

Und es kommt noch ereignsreicher: Die Perseiden erreichen ihren Höhepunkt in der Nacht vom 12. auf den 13. August. In dieser Nacht der Sternschnuppen sind bei guten Wetterbedingungen bis zu 200 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen. Die beste Beobachtungszeit ist dann nach Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden.

Pro Stunde flammen bis zu 100 Meteore auf, darunter auch sehr helle Objekte, Boliden oder Feuerkugeln genannt. Allerdings stört das helle Licht des Mondes die Beobachtung der Sternschnuppen. Und natürlich muss es gutes Wetter geben.

Ihren Ursprung haben die Perseiden beim Kometen 109 P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt ihn auf ihrer Bahn um die Sonne und trifft dabei auf die von ihm verstreuten Teilchen. Diese verglühen dann als leuchtende Sternschnuppen, wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten. Aber man muss gut aufpassen: Mit 60 Kilometer pro Sekunde Eindringgeschwindigkeit sind die Perseiden recht schnelle Meteore.

Guter Beobachtungszeitraum für Merkur

12. August: Die beiden hellsten Planeten des irdischen Firmaments bieten am 12. August ein interessantes Himmelsschauspiel: Die schnellere Venus zieht knapp an Jupiter im Sternbild Zwillinge vorbei. Am günstigsten sind beide Planeten gegen 4.15 Uhr morgens knapp über dem Osthorizont zu sehen.

20. bis 28. August: Auch der flinke und schwierig zu beobachtende Merkur ist im August bei guten Bedingungen am Morgenhimmel zu erspähen. Vom 20. bis 28. August kann man den kleinsten der acht Planeten unseres Sonnensystems in der beginnenden Morgendämmerung etwa eine halbe Stunde lang tief am Osthimmel ausmachen. Ein gutes Fernglas hilft, Merkur zu finden.

Saturn beherrscht die Nacht

Der Mars im Sternbild Jungfrau zieht sich vom Abendhimmel ganz zurück und wird unsichtbar.

Dafür beherrscht Saturn fast die gesamte Nacht. Der Ringplanet geht am Monatsanfang kurz vor 23 Uhr auf, Ende August steigt Saturn bereits wenige Minuten vor 21 Uhr über die östliche Horizontlinie. Er wandert rückläufig durch das Sternbild Fische und nähert sich seiner Opposition zur Sonne, die er am 21. September erreichen wird.

Vollmond, Neumond, Supermond

Am 9. August wird um 9.55 Uhr Vollmond erreicht. Der scheinbar hell glänzende Trabant steht dann im Sternbild Steinbock. In Erdnähe befindet sich der Mond am 14. August abends, wobei ihn dann noch immer 369.288 Kilometer von uns trennen.

Neumond tritt am 23. August exakt um 8.07 Uhr ein. Zu Monatsende, nämlich am 29. August am Nachmittag, befindet sich der Mond dann mit 404.548 Kilometern in Erdferne.

Ringnebel im Sternbild Leier entdecken

Besonders günstig ist jetzt ein exotisches Himmelsobjekt zu beobachten, nämlich der Ringnebel im Sternbild der Leier. Er steht zurzeit hoch am Firmament.

Mit einem lichtstarken Fernglas sieht man ein kreisrundes Nebelfleckchen zwischen Sheliak und Sulafat, den beiden südlichen Sternen in der rautenförmigen Anordnung der Leier. Erst durch größere Teleskope erkennt man die ringförmige Struktur dieses Gebildes, das lange den Astronomen rätselhaft erschien.

Entdeckt wurde der Ringnebel von dem Kometenjäger Charles Messier am 31. Januar 1779. Er gab ihm die Nummer 57 in seinem inzwischen berühmt gewordenen Katalog nebelhafter Objekte. Eine Woche später erkannte auch Antoine Darquier de Pellepoix in Toulouse „M 57“ in der Leier. In vielen Büchern wird Darquier fälschlicherweise als Erstentdecker genannt.

Der Ringnebel ist nichts anderes als die weggeschleuderte äußere Hülle eines alternden Sterns, dessen heißer Kern eine intensive Ultraviolettstrahlung aussendet, die die Nebelhülle zum Leuchten anregt. Auch unsere Sonne wird eines fernen Tages ihre äußere Hülle abstoßen.

100 Milliarden Milchstraßensysteme

Etwa 3000 Sterne kann man dann am nachtschwarzen Firmament erkennen. Die allermeisten Sonnen im Weltall sind so weit entfernt und deshalb so lichtschwach, dass man sie mit bloßen Augen gar nicht sehen kann.

Im mit großen Teleskopen überschaubaren Universum gibt es rund 100 Milliarden Milchstraßensysteme. Und die großen Galaxien beherbergen je mehrere hundert Milliarden Sonnen. Daraus ergibt sich die enorme Gesamtzahl von etwa 40 Trilliarden Sternen, eine gigantische Zahl, die sich mit einer Vier gefolgt von 22 Nullen schreibt: 40.000.000.000.000.000.000.000.

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Erstellt:
6. August 2025, 11:40 Uhr
Aktualisiert:
6. August 2025, 11:54 Uhr

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