Dringender Umbau an der Kläranlage

Belüftungsanlage des Belebungsbeckens in Oppenweiler weist zahlreiche Schäden auf

An der Kläranlage in Oppenweiler gibt es etwas nachzubessern. Archivfoto F. Muhl

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An der Kläranlage in Oppenweiler gibt es etwas nachzubessern. Archivfoto F. Muhl

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Dass die Belüftungstechnik für das Belebungsbecken der Kläranlage in Oppenweiler in die Jahre gekommen ist, ist nicht neu. „Zu Anfang meiner Amtszeit hieß es: Irgendwann müssen wir das mal in die Hand nehmen“, erzählte Bürgermeister Bernhard Bühler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Irgendwann kam nun schneller als gedacht. „Das Thema kommt etwas überraschend auf uns zugerauscht“, räumt Bühler ein. Grund dafür sind zahlreiche Schäden, die ein Aufschieben der Sanierung unmöglich machen. Belüftet wird das Becken über eine sogenannte Räumerbrücke. Diese durchläuft das Becken und sorgt so dafür, dass die Luft nicht immer an der gleichen Stelle eingegeben wird. An der Laufbahn der Räumerbrücke habe man in der Vergangenheit immer wieder Schadstellen flicken müssen – provisorische Reparaturen in dem Wissen, dass eine große Sanierung irgendwann kommen würde. Dann aber wurde auch in der Luftleitung eine Leckage festgestellt. „Momentan bekommen wir nur, bei allen drei unter Volllast laufenden Gebläsen, gerade noch ausreichend Sauerstoff in unser Belebungsbecken“, heißt es in der Sitzungsvorlage für die Gremiumsmitglieder.

Bei der Wartung der Kläranlage zu Anfang des Jahres habe der Zuständige der beauftragten Firma empfohlen, bei einer Sanierung auf die Räumerbrücke zu verzichten. Diesem Rat schloss sich auch Martin Hertkorn, Diplomingenieur und Spezialist für Kläranlagen, an, der als Sachverständiger in der Gemeinderatssitzung Rede und Antwort stand. „Vor 30 Jahren war diese Technik das Nonplusultra“, erklärte er. So habe man mit höchster Effizienz Luft eintragen können. Heute hingegen sei das überholt. „Eine Trennung von Umwälzung und Lufteintragung erzielt eine höhere Effizienz bei weniger Stromverbrauch.“ Der Entwurf des Ingenieurbüros sieht vor, sechs Bodenbelüfter und 48 Streifenbelüfter zu installieren, darüber hinaus soll ein Tauchmotorrührwerk mit Propeller für die Durchmischung sorgen. Dieser bewegt das Wasser im Kreis, sodass sich der Sauerstoff verteilt. Die Räumerbrücke wird dann stillgelegt. Oberhalb der Wasserlinie sei der Beton alt, da er Sonne, Nässe und Kälte ausgesetzt ist, habe er Risse bekommen, erklärte Hertkorn. „Den muss man mal anstrahlen und versiegeln.“ Der Betriebsbauhof hat außerdem die Luftleitung vor dem Becken freigelegt, in der Hoffnung, die Leckage provisorisch abzudichten. „Eine unterirdische Luftleitung kann im Laufe der Zeit unter Korrosion leiden“, so Hertkorn. Beim Versuch, diesen Zustand zu korrigieren, habe man bisher ein Leck gefunden und auch abgedichtet.

Die Gesamtkosten für die Arbeiten an der Kläranlage hat Hertkorn auf 175000 Euro geschätzt. Die Firma Rennemann, die die Anlage zuvor gewartet hatte, habe ein Angebot für die Belüfterumbaumaßnahme unterbreitet. Die Gemeinde wolle den Auftrag als Direktvergabe erteilen, erklärte Bühler, „weil die Zeit drängt und wir auch keine Bedenken der Firma gegenüber haben“. Das Angebot sei an einigen Stellen nachprüfbar und erscheine angemessen. Grabarbeiten übernehme darüber hinaus der Bauhof, für die Herstellung und Montage eines Schutzgeländers könne dann noch eine Schlosserei beauftragt werden.

Vonseiten der Gemeinderäte wurden keinerlei Einwände erhoben, weshalb der Beschluss zur Beauftragung einstimmig gefasst wurde.

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Erstellt:
19. November 2019, 16:00 Uhr

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