Dritte Hertha-Niederlage in Serie: 0:2 gegen VfB Stuttgart

dpa Berlin. Kein Tor, kein Punkt, dafür Pfiffe von den eigenen Fans. Hertha BSC kassiert eine Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Labbadias Ex-Club setzt den starken Saisonstart nach der Rückkehr in die Bundesliga fort.

Atakan Karazor von VfB Stuttgart und Berlins Jhon Cordoba (l-r.) am Ball. Foto: Andreas Gora/dpa

Atakan Karazor von VfB Stuttgart und Berlins Jhon Cordoba (l-r.) am Ball. Foto: Andreas Gora/dpa

Hertha BSC rutscht mit der dritten Niederlage in Serie schon wieder in eine Ergebniskrise und die hinteren Tabellenregionen ab. Gegen seinen Ex-Club VfB Stuttgart kassierten Trainer Bruno Labbadia und seine Berliner Mannschaft am Samstag eine 0:2 (0:1)-Heimniederlage. Vor 4000 Zuschauern zeigten die Herthaner eine insgesamt enttäuschende Leistung. Gegner Stuttgart setzte seinen besten Saisonstart seit neun Jahren dagegen dank der Tore von Marc-Oliver Kempf (9. Minute) sowie Gonzalo Castro (68.) fort und kletterte mit sieben Punkten erstmal ins vordere Tabellendrittel.

Nur die allerersten Minuten sahen gut aus für die Hertha, deren Coach Labbadia auf seinen 100. Sieg als Trainer in der Fußball-Bundesliga weiter warten muss. Dominant begannen die Gastgeber, mit dabei auch die spät unter der Woche von ihren Südamerikareisen zurückgekehrten und ein wenig müde wirkenden Jhon Córdoba (Kolumbien) und Matheus Cunha (Brasilien). Labbadias Mannschaft bekam auch rasch zu spüren, dass Stuttgart nach vier Punkten aus drei Spielen einiges an Selbstbewusstsein mit in die Hauptstadt gebracht hatte.

Dass die Schwaben personell gebeutelt sind, machten Trainer Pellegrino Matarazzo und seine Spieler auf dem Platz durch taktische Klugheit und Spieldisziplin wett. Hinzu kam, dass Startelf-Debütant Tanguy Coulibaly auch richtig gut drauf war und die erste VfB-Chance in der achten Minute vorbereitete. Nach seiner Flanke traf Sasa Kalajdzic per Kopfball aber nur den Posten. Gut eine Minute später landete der Ball im Netz: Nach einem Freistoß von Daniel Didavi zielte Kempf unbedrängt genauer. Labbadia, von Dezember 2010 bis August 2013 VfB-Trainer, drehte sich fluchend weg.

Grund sich zu beruhigen bekam der 54-Jährige erstmal nicht. Seine Mannschaft wirkte fahrig. Zu langsam, zu ungefährlich, zu ideenlos. Schüsse Richtung Tor gab es erst nach einer halben Stunde, allerdings weit vorbei. Am brenzligsten wurde es bei einem missglückten Abwehrversuch von Stuttgarts Orel Mangala, der fast im VfB-Tor gelandet wäre. Zu allem Überfluss musste Hertha-Verteidiger Peter Pekarik nach rund 20 Minuten humpelnd und gestützt vom Platz, eine Verletzung am linken Bein. Die Zuschauer, die sich nicht immer an das Gesangs- und Sprechchor-Verbot in Berlin hielten, quittierten den enttäuschenden Auftritt der Hertha zur Pause mit einem Pfeifkonzert.

Besänftigt wurden sie auch nach dem Seitenwechsel letztlich nicht. Ausgehend von einem Fehlpass des schwachen Hertha-Kapitäns und Abwehrchefs Dedryck Boyata landete der Ball bei Kalajdzic, doch ohne Gegenspieler und aus wenigen Metern zielte er mit seinem Kopfball am Tor vorbei. Bei den Gästen schlichen sich aber auch Fehler ein: Nach einem Rückpass auf Torwart Gregor Kobel wurde dieser attackiert, Cunha (54.) schoss den Schweizer aber an. Nach einer Ecke fehlte bei einem Boyata-Kopfball (58.) nicht viel. Hertha stemmte sich gegen die Niederlage, der eingewechselte Dodi Lukebakio hatte einige gute Szenen. Dann das: Aus rund 25 Metern nahm Castro Maß, Boyata drehte sich weg, Torwart Alexander Schwolow streckte sich vergebens.

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Erstellt:
17. Oktober 2020, 17:41 Uhr

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