Durchsuchungen bei Rechten in drei Ländern
Verdächtige sollen versucht haben,ein Netzwerk aufzubauen
Erfurt (dpa). Spezialeinheiten der Polizei haben die Wohnungen von sechs mutmaßlichen Rechtsextremen in Ostthüringen, Sachsen und Niedersachsen durchsucht. Nach den bisherigen Ermittlungen verfolgten die Beschuldigten das Ziel, rechtsextremistische Kameradschaften überregional zu vernetzen und zu etablieren, wie die Staatsanwaltschaft Gera am Dienstag mitteilte. Der Einsatz am Dienstag stehe in Verbindung zu Ermittlungen gegen den Greizer Stadtrat David Köckert, sagte Staatsanwalt Martin Zschächner. Gegen diesen hat die Geraer Behörde wegen schwerer räuberischer Erpressung und Beleidigung Anklage erhoben. Das frühere NPD-Mitglied gilt beim Thüringer Verfassungsschutz als ehemals maßgeblicher Akteur der Thügida-Bewegung. Diese vertritt laut Verfassungsschützer eine rechtsextremistische Ideologie, „die vor allem durch rassistische, antiislamische, verschwörungstheoretische und den Nationalsozialismus verherrlichende Züge geprägt ist“.
In Thüringen durchsuchten die Ermittler Wohnungen in Gera, im Landkreis Greiz und im Altenburger Land. Darüber hinaus gab es Razzien in je einer Wohnung in Leipzig und in Göttingen. Die Beamten beschlagnahmten unter anderem Datenträger, Mobiltelefone und Waffen wie etwa Schlagringe und Butterflymesser.