Dutzende Migranten bei Einsätzen im Mittelmeer gerettet

dpa Rom. Meist sind sie in Libyen oder Tunesien in See gestochen - die Flüchtlinge, die Italien über den Seeweg erreichen, riskieren nicht selten ihr Leben. Und dennoch nimmt ihre Zahl nicht ab, im Gegenteil.

Eine Gruppe mutmaßlicher Migranten aus Tunesien treibt auf zwei Booten im Mittelmeer vor der Insel Lampedusa. Foto: Santi Palacios/AP/dpa

Eine Gruppe mutmaßlicher Migranten aus Tunesien treibt auf zwei Booten im Mittelmeer vor der Insel Lampedusa. Foto: Santi Palacios/AP/dpa

Im zentralen Mittelmeer haben die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und ResQ in mehreren Einsätzen seit dem Wochenende mehr als 300 Bootsmigranten gerettet.

Die Besatzung der „Geo Barents“ habe knapp 190 Menschen an Bord genommen, teilte Ärzte ohne Grenzen in der Nacht zum Montag mit. Die Menschen hätten sich auf einem überfüllten Holzboot befunden. Unter Deck herrschte demnach Sauerstoffmangel. Am Montagnachmittag folgte eine weitere Rettung von knapp 50 Menschen. Auf der „Geo Barents“ befänden sich damit insgesamt fast 260 Menschen, hieß es.

Am Sonntag retteten die freiwilligen Helfer der privaten italienischen Organisation ResQ nach eigenen Angaben Dutzende Menschen in mehreren Einsätzen. Unter den Flüchtlingen seien auch viele Frauen und Minderjährige. Die „ResQ People“ hatte nach den Rettungen um die 165 Menschen an Bord und die Besatzung forderte einen sicheren Hafen für die Menschen.

Die Migranten legen meist von den Küsten Libyens und Tunesiens ab, um über das Mittelmeer die EU zu erreichen. Italien hatte laut seines Innenministeriums binnen eines Jahres eine Verdoppelung der Zahl an Migranten, die das Mittelmeerland in Booten erreichen, verzeichnet. Im Zeitraum 1. August 2020 bis 31. Juli 2021 registrierten die Behörden 49.280 Ankömmlinge, 128 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Es wurden 147 Schlepper festgenommen, ein Anstieg um gut 25 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:210815-99-849761/5

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Erstellt:
16. August 2021, 10:17 Uhr

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