Ein Stück Lebensqualität in der letzten Lebensphase

BKZ-Leser helfen: Hospizstiftung möchte am Backnanger „Haus des Lebens“ einen schönen Garten anlegen und so den Gästen schöne Momente ermöglichen

Im Landkreis gibt es nur ein stationäres Hospiz, und das steht in Backnang. Vor 15 Jahren hat die Hospizstiftung Rems-Murr bereits Mut bewiesen und am Krankenhausweg 10 ein Haus für acht Gäste eröffnet. Als dies zu klein wurde, hat die Stiftung nochmals kräftig in einen Neubau für zwölf Gäste auf der anderen Straßenseite investiert. Zur Unterstützung dieses finanziellen Kraftakts wird dieses Jahr nochmals ein Teil des Spendenerlöses von „BKZ-Leser helfen“ eingesetzt.

Das Backnanger Hospiz beherbergt seit Mai Gäste. Die Malerarbeiten wurden eben erst beendet, die Gartenanlage soll bald folgen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Das Backnanger Hospiz beherbergt seit Mai Gäste. Die Malerarbeiten wurden eben erst beendet, die Gartenanlage soll bald folgen. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Im vergangenen Frühjahr konnten die ersten Bewohner in die hellen und freundlichen Räume des neuen Hospizes einziehen. Heinz Franke, der geschäftsführende Vorstand der Stiftung, versprach sich viele Vorteile von dem Neubau, den er „Haus des Lebens“ nannte. So etwa konnten in dem Gebäude sämtliche Abteilungen der Stiftung zusammengefasst werden: die ambulanten Hospizgruppen, der Kinder- und Jugendhospizdienst Pusteblume, die Koordinierungsstelle des Vereins spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), die Beratung zu Patientenverfügungen und vorsorgenden Papieren sowie die gesamte Verwaltung. Franke: „Diese Synergien sind wichtig, um die wachsenden Aufgaben und das Ziel, möglichst umfassende Hilfen anbieten zu können, zu erreichen.“

Insofern müsste Franke mit dem Neubau rundum glücklich sein. Aber zum kompletten Glück fehlt noch eine schöne Außenanlage. Momentan ist nach dem Kraftakt des 4,5 Millionen Euro teuren Projekts dafür noch kein Geld vorhanden. Heinz Franke beschreibt es so: „Bislang war es natürlich nur möglich, die Pflichtaufgaben zu erfüllen, Kürangebote müssen noch warten. Eines davon ist ein wirklicher Hospizgarten.“ In der sogenannten Grundausstattung des Neubaugartens ist nur der Rasen mit Wegen, Büschen und einem Zaun enthalten. Aber die Hospizverantwortlichen wollen für die Gäste eine wirkliche Aufenthaltsqualität. Dazu zählen sie einen blickgeschützten Pavillon mit einem kleinen Teich und vielen Blumen. Franke: „Einfach etwas zum Sich-wohl-Fühlen. Er soll so gestaltet sein, dass auch Gäste im Rollstuhl oder sogar Bettlägerige in den Genuss kommen und noch einmal die Möglichkeit erhalten, draußen zu sein und nicht nur im Haus.“ Und Hospizreferentin Susanne Stolp-Schmidt ergänzt: „Der Zaun, der als Abgrenzung zum Nachbargrundstück steht, soll begrünt werden. Als Sichtschutz schafft er eine grüne Oase.“ Stolp-Schmidt möchte im Garten nicht nur einen Baum pflanzen, sondern auch ein Wasserspiel installieren. Die Verbindung von Baum und Wasser ist ihrer Ansicht nach ein Symbol des Lebens. Zudem führt die Terrasse vom Kinder- und Jugendhospizdienst Pusteblume ebenfalls direkt in den Garten, der von allen genutzt werden kann, „beispielsweise, um an einem Sommerabend auch mal zu grillen“. Franke und sein Team möchten ihren Gästen wo immer es geht noch ein weiteres Stück Lebensqualität in der letzten Lebensphase ermöglichen. „Deshalb wäre es für uns eine große Hilfe, die Gartengestaltung schon Anfang 2020 in Angriff nehmen zu können, damit schon im Sommer 2020 unser Hospizgarten genossen werden kann.“

Darüber hinaus muss das Hospiz auch einen jährlichen Abmangel aus dem laufenden Betrieb finanziert bekommen. Die Kosten für die hospizspezifische Pflege werden nämlich von den Kostenträgern nicht vollständig übernommen. Jahr für Jahr bleibt ein Defizit von 100000 bis 200000 Euro an der Stiftung hängen. Ein Betrag, der durch Spenden kompensiert werden muss. So freut sich Franke umso mehr, dass sich in den vergangenen beiden Jahren fast alle Landkreiskommunen an der Neubaufinanzierung mit einem Obolus beteiligt und so für eine Entlastung der Finanzierung gesorgt haben. Darüber hinaus unterstützen viele Einzelpersonen und Firmen das Haus des Lebens. Und fast schon selbstverständlich die Aktion „BKZ-Leser helfen“.

Wer sich bei der Spendenaktion beteiligen möchte, der kann versichert sein, dass seine Gabe ohne jeden Abzug bei den Empfängern ankommt. Das Finanzamt erkennt jede Spende bis zu einer Höhe von 200 Euro ohne speziellen Beleg an. Die Namen der Spender samt Wohnort werden in der BKZ veröffentlicht. Wer dies nicht wünscht, soll dies auf dem Überweisungsträger vermerken. Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön.

Ein Stück Lebensqualität in der letzten Lebensphase

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Erstellt:
14. Dezember 2019, 06:00 Uhr

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