Ein Wohnzimmer im Grünen

BKZ-Leser helfen: Neuer Aufenthaltsbereich vor dem Pflegeheim der Erlacher Höhe soll ein Plätzchen zum Verweilen werden

Auf der Erlacher Höhe leben Menschen, die es im Leben nicht immer einfach gehabt haben. Ihre Biografien sind geprägt von sozialer Isolation und Ausgrenzung. Viele ehemalige Wohnungslose haben hier ein Zuhause gefunden. Damit dieses noch etwas freundlicher wird, planen die Verantwortlichen ein Wohnzimmer im Grünen als einen Ort der Begegnung. Zu den Baukosten soll es auch vonseiten der Spendenaktion BKZ-Leser helfen einen Zuschuss geben.

In der geplanten Anlage sollen künftig auch Betreuungsangebote an der frischen Luft angeboten werden. Darüber freuen sich (von links): Betreuer Marco Graf, Karl-Michael Mayer (Abteilungsleiter), Daniel Heinz, Hermann Wipper (Bewohner) und Vorstand Wolfgang Sartorius. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

In der geplanten Anlage sollen künftig auch Betreuungsangebote an der frischen Luft angeboten werden. Darüber freuen sich (von links): Betreuer Marco Graf, Karl-Michael Mayer (Abteilungsleiter), Daniel Heinz, Hermann Wipper (Bewohner) und Vorstand Wolfgang Sartorius. Foto: J. Fiedler

Von Matthias Nothstein

BACKNANG/GROSSERLACH. Die Erlacher Höhe bittet um Unterstützung für dieses Wohnzimmer im Grünen, das vor dem Pflegeheim der diakonischen Einrichtung im Großerlacher Teilort Erlach entstehen soll. Die Anlage soll ein Ort der Begegnung sein, an dem die Bewohner der sozialen Heimstätte Erlach draußen in der Natur zusammenkommen können. Ein Plätzchen, an dem es sich bei jedem Wetter gut verweilen lässt, das zum stillen Zusammensitzen genauso einlädt wie zum gemeinsamen Gespräch.

Die soziale Heimstätte Erlach ist die älteste und größte stationäre Wohnungslosenhilfeeinrichtung im Hilfeverbund des diakonischen Sozialunternehmens Erlacher Höhe. Hier leben Menschen, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind und deren Biografie aus diesem Grund durch soziale Isolation und Ausgrenzung geprägt ist. Ehemals Wohnungslose, die pflegebedürftig werden, finden im angegliederten Pflegeheim ein Zuhause, das auf Menschen in sozialen Schwierigkeiten spezialisiert ist.

Für diese Menschen, die im Lauf ihres Lebens oft alleine und sehr auf sich gestellt waren, soll im kommenden Jahr ein Ort der Begegnung im Freien geschaffen werden. Ein Aufenthaltsbereich, der mit dem plätschernden Wasser eines Quellsteins oder Brunnens zum Verweilen einlädt, umgeben mit Sitzgelegenheiten für zehn Personen. Damit sich die Bewohner zu jeder Jahreszeit im Freien aufhalten können, soll ein schlichter, teilverglaster Pavillon in der Nähe des Heims entstehen, der vor Sonne, Wind und Regen schützt. Um das Draußensein auch Rollstuhlfahrern und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, ohne Anstrengungen zu ermöglichen, soll die neue Anlage in der Nähe der beiden Eingänge des Pflegeheims gebaut werden, barrierefrei und rollstuhlgerecht.

Auch die Mitarbeiter des Pflegeheims, die im Bereich Tagesstrukturierung arbeiten, freuen sich auf das grüne Wohnzimmer. Denn die Anlage schafft neue Möglichkeiten. So können Betreuungsangebote künftig auch draußen an der frischen Luft stattfinden. Weitere Bewegungsangebote, die nur im Freien Sinn machen, können entwickelt werden. Abteilungsleiter Karl-Michael Mayer unterstreicht, was es für Menschen bedeutet, sich draußen zwanglos aufhalten zu können: „Gerade im Sommer ist es für die meisten Menschen völlig normal, draußen zu sitzen – oft auf dem eigenen Balkon oder Terrasse. Das Draußensein ist Teil eines würdigen Lebens. Es regt die Sinne an und tut schlichtweg gut. Das möchten wir auch unseren Bewohnern ermöglichen.“ Die Gesamtkosten der Anlage werden auf 10000 Euro geschätzt.

Wer sich bei der Aktion BKZ-Leser helfen beteiligen möchte, der kann versichert sein, dass seine Gabe ohne jeden Abzug bei den Empfängern ankommt. Das Finanzamt erkennt jede Spende bis zu einer Höhe von 200 Euro ohne speziellen Beleg an. Die Namen der Spender samt Wohnort werden veröffentlicht. Wer dies nicht wünscht, soll dies auf dem Überweisungsträger vermerken. Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön.

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Erstellt:
1. Dezember 2018, 06:00 Uhr

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