Interne Jobwechsel

Eine typisch untypische Mercedes-Karriere

Vivien Ruhland liebt Abwechslung. Weshalb die 29-Jährige Mercedes-Benz als ihren idealen Arbeitgeber bezeichnet, der interne Jobwechsel gezielt fördert.

Vivien Ruhland verkörpert die von Mercedes gewünschte Arbeitsplatz-Flexibilität.

© Peter Stolterfoht

Vivien Ruhland verkörpert die von Mercedes gewünschte Arbeitsplatz-Flexibilität.

Von Peter Stolterfoht

Wer aus Rastatt und Umgebung stammt, kommt an Mercedes nicht vorbei. „Kommt am Benz nicht vorbei“, verbessert Vivien Ruhland. Da schlägt bei ihr automatisch der heimatliche Autostolz durch. Und dazu gehört, dass der Konzern an den Standorten in Rastatt, Wörth und Gaggenau grundsätzlich mit dem badischen Erfinder Carl Benz und nicht mit seinem schwäbischen Pendant Gottlieb Daimler in Verbindung gebracht wird. Sei’s drum: Jedenfalls hat der Stern Vivien Ruhland durch seine Präsenz in Rastatt den Weg gewiesen, den Karriereweg. Und der ist für sie so abwechslungsreich, dass er locker für drei, vier oder für fünf Arbeitsleben reichen würde. Und dabei ist sie gerade einmal zehn Jahre beim Benz, besser gesagt bei Mercedes. Schließlich ist Untertürkheim der entscheidende Ausgangspunkt für die 29-Jährige.

Testlauf für künftiges Führungspersonal

Mit dem dualen BWL-Studiengang International Business geht es für sie nach dem Abitur los, mit der Theorie an der Hochschule Stuttgart und dem praktischen Teil in verschiedenen Werken des Mercedes-Benz-Kosmos. Dort gehört das muntere Jobwechselspiel zur höheren Grundausbildung. „Es gibt keine feste Aufgabe“, erzählt Vivien Ruhland und zählt ihre Einsatzgebiete während des Studiums auf. Marketing/Vertrieb, Einkauf und Controlling sind es bei ihr. Was sie auch für mehrere Wochen nach Edinburgh und später für vier Monate nach Seoul führen wird.

Es ist so etwas wie ein Testlauf, an dem potenzielles Führungspersonal teilnimmt. Der gibt einem selbst Auskunft, welches Aufgabengebiet einem besonders liegt, und dem Arbeitgeber darüber, wie flexibel die Nachwuchskraft ist. Das spielt bei einem Autokonzern, der sich in Folge der Transformation neu aufstellt, bei dem Arbeitsplätze wegfallen und neue hinzukommen, eine immer größere Rolle.

Dass man nicht von Beginn an beruflich festgelegt ist, hat bei Mercedes-Benz Tradition, ist also keine direkte Antwort auf den Mobilitätswandel. Das lässt sich allein schon am Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius ablesen, der zuvor unter anderem im Controlling, Materialeinkauf und in der Formel-1-Motorenschmiede im englischen Brixworth am Start gewesen ist.

„Dass ich meine Bachelorarbeit im Bereich Währungsmanagement über Wechselkurseffekte und Frühwarnindikatoren schreiben würde, hätte ich anfangs auch nicht gedacht“, sagt Vivien Ruhland, die davor auch schon in einer Abteilung mit dem Thema Konnektivität und intelligenter Routenplanung gearbeitet hat.

Zahlen erzählen ihr Storys

Je länger sie aber bei Mercedes-Benz arbeitet, desto mehr merkt Vivien Ruhland, wie schnell sie Enthusiasmus für etwas entwickeln kann, das ihr zunächst doch eher fremd ist. Und dass sie sich in kurzer Zeit gut in etwas einarbeiten kann. So wie in die sogenannte Konzernberichterstattung, wo sie zwischen 2018 und 2021 tätig ist. Ruhland ist dafür zuständig, für den Vorstand und Aufsichtsrat Daten aus den unterschiedlichen Bereichen des Konzerns zu sammeln, auszuwerten und zu interpretieren. „Zahlen erzählen Storys, und die sind dann teilweise auch richtig spannend“, sagt Vivien Ruhland, die bei Mercedes nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Ehemann, einen Controller, kennengelernt hat.

So schnell sich Ruhland für etwas begeistern kann, so schnell sehnt sie sich auch schon wieder nach Abwechslung. „Mich langweilen Routinen“, sagt sie: „Deshalb habe ich mir einen großen Konzern ausgesucht, weil der so viele verschiedene Möglichkeiten bietet und den neuen Blick auf die Fakten schätzt.“

Ihr von Neugier bestimmter Weg führt Vivien Ruhland von der Finanzkommunikation zur Strategiekommunikation der Mercedes-Benz Mobility AG auf den Stuttgarter Pragsattel und damit in den Bereich Finanzierung, Leasing und Versicherung. Sie schwärmt vom kollegialen Klima dort, vom Teamgeist.

Aktuell zuständig fürs große Kino

Am Ende sind ihr aber neue Herausforderungen, mit denen sie aktuell in der internen Kommunikation zu tun hat, noch ein bisschen wichtiger. Für das Mitarbeiterengagement ist sie gerade zuständig, hat gerade erst eine große Veranstaltung mit über die Bühne in Kornwestheim gebracht, wo im Autokino für die Kolleginnen und Kollegen der Film „F1“ gezeigt worden ist.

Abwechslungsreich geht es für Vivien Ruhland auch nach der Arbeit weiter. Neuerdings trainiert sie für einen Halbmarathon. Außerdem engagiert sie sich stark in der LGBTQ+ Community – auch im firmeneigenen Netzwerk „Queers & Friends“, das beispielsweise die Pride-Aktivitäten des Unternehmens unterstützt, wie die Teilnahme an der ‚Stuttgart Pride‘ an diesem Samstag. Der Truck von Mercedes-Benz ist dabei auch ein Symbol für das Leben von Vivien Ruhland: bunt, überraschend und immer in Bewegung.

 

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Erstellt:
24. Juli 2025, 17:44 Uhr
Aktualisiert:
25. Juli 2025, 07:36 Uhr

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