Einfuhrpreise steigen so stark wie seit 1974 nicht mehr

dpa Wiesbaden. Die Preise steigen und steigen. Und das stärker als von Analysten erwartet. Preistreiber sind vor allem die Energiekosten.

Hohe Kraftstoffpreise für Diesel und Super-Benzin. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Hohe Kraftstoffpreise für Diesel und Super-Benzin. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Der ohnehin hohe Preisauftrieb in Deutschland beschleunigt sich weiter. Im Januar stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 26,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Das sei der stärkste Zuwachs seit Oktober 1974. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlich schwächeren Anstieg gerechnet. Zum Vormonat erhöhten sich die Einfuhrpreise um 4,3 Prozent. Auch das war ein deutlich stärkerer Anstieg als erwartet.

Erheblicher Preisauftrieb geht nach wie vor von Energie aus. Sie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 144,4 Prozent. Zum Vormonat war Energie 12,9 Prozent teurer. Erdgas war mit einem Preisschub von 302,7 Prozent rund viermal so teuer wie vor einem Jahr. Auch Erdöl (plus 66,8 Prozent) und Mineralölprodukte wie Benzin (plus 73,2 Prozent) waren deutlich kostspieliger als ein Jahr zuvor. Strom war mehr als dreimal so teuer als binnen Jahresfrist (plus 212,5 Prozent). Hohe Preisanstiege gab es auch bei vielen Vorprodukten wie Holz, Metalle und Kunststoffe.

Die Einfuhrpreise gehören zu den Komponenten, die auf die Verbraucherpreise einwirken. Daran richtet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik aus und strebt mittelfristig eine Inflationsrate in der Eurozone von zwei Prozent an. Die Lebenshaltungskosten der Verbraucher steigen seit langem ungewöhnlich stark. Bisher hat die EZB nicht mit Zinsanhebungen darauf reagiert.

© dpa-infocom, dpa:220225-99-281114/4

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Erstellt:
25. Februar 2022, 09:29 Uhr

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