Ohne Kramaric? Hoffenheims Kampf gegen die Unbeständigkeit

dpa/lsw Zuzenhausen. Die TSG 1899 Hoffenheim ist von verletzungsbedingten Ausfällen geplagt, dennoch hofft Chefcoach Sebastian Hoeneß auf eine „Initialzündung“ gegen die wiedererstarkten Leipziger.

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß (r) im Gespräch mit Andrej Kramaric. Foto: Bernd Thissen/dpa

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß (r) im Gespräch mit Andrej Kramaric. Foto: Bernd Thissen/dpa

Der „Kicker“-Schlagzeile „Die TSG steht nun am Scheideweg“ konnte Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß nicht viel abgewinnen. „Das ist mir ein bisschen zu dramatisch“, sagte der 39-Jährige vor der Bundesliga-Partie der Kraichgauer gegen RB Leipzig. Aber er könne schon ein Stück weit nachvollziehen, wo das herkomme: „Wir haben einfach Leistungen, insbesondere Ergebnisse, die schwanken.“ Zur Stabilisierung wenig beitragen kann am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wahrscheinlich Torjäger Andrej Kramaric.

Der 30-Jährige hat sich beim 1:0-Sieg Kroatiens gegen Russland in der WM-Qualifikation eine Kopfverletzung zugezogen und wird noch umfangreich untersucht. „Er ist mit dem Kopf mit einem anderen Spieler zusammengestoßen und war wahrscheinlich kurzzeitig bewusstlos“, schilderte Hoeneß. „Durch die TV-Bilder war klar, dass ein gewisses Protokoll abgearbeitet werden muss, dass wir vorsichtig sein müssen. Er hat auch ein Hämatom.“ Kramaric spielte in Split trotz des Vorfalls durch, die Mannschaft des Vize-Weltmeisters sicherte sich mit dem Erfolg das Ticket für Katar 2022.

„Dieses Mal hat es uns erwischt, richtig erwischt“, klagte Hoeneß mit Blick auf Profis, die angeschlagen von Länderspielen zurückkamen. So fällt der Österreicher Christoph Baumgartner wegen Oberschenkelproblemen definitiv aus, ein kleines Fragezeichen steht hinter DFB-Auswahlspieler David Raum (Fußblessur). Zudem fehlen Sebastian Rudy (muskuläre Probleme) und die Langzeitverletzten Ermin Bicakcic, Marco John, Pavel Kaderabek und Robert Skov.

Die Hoffenheimer sind in dieser Saison ein Musterbeispiel an Unbeständigkeit, vor allem auswärts wie zuletzt beim 0:2 in Bochum schwächelte das Hoeneß-Team. Zwei Siege hintereinander gab es beim derzeitigen Tabellenzehnten noch gar nicht. „Ich sehe uns nach wie vor mit sehr viel Potenzial, aber wir müssen es schaffen, mehr Stabilität in unsere Leistungen zu bekommen“, forderte auch der lange verletzte Kapitän Benjamin Hübner, der auf dem Sprung zurück in die Mannschaft ist.

Immerhin gewann die TSG die vergangenen drei Begegnungen im Sinsheimer Stadion - Leipzig ist allerdings seit sieben Liga-Partien ungeschlagen und sichtlich auf dem Weg nach oben.

„Wir wissen, dass die sechs Spiele, die jetzt bis zum Winter kommen, Punkte bringen müssen. Am besten fangen wir gegen Leipzig an, das wäre eine schöne Initialzündung und ein Ausrufzeichen“, sagte Hoeneß. „Wir wollen uns in eine Position bringen, wo wir Zugriff haben auf die internationalen Plätze.“

Erstmals in dieser Runde darf die TSG die volle Zuschauerkapazität von 30.150 Besuchern nutzen - mit Maske und der 2G-Regel, wonach bis auf Ausnahmen für Schüler nur Genesene und Geimpfte Zugang haben. Der Club rechnet am Samstag mit 13.000 Fans, darunter 400 aus Leipzig. Die Hoffenheimer zählen zu jenen Vereinen, die besonders mit einem Zuschauerrückgang in der Pandemie zu kämpfen haben: Im Durchschnitt kamen nur 9480 Fans zu den bisherigen Heimspielen.

© dpa-infocom, dpa:211118-99-47256/3

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Erstellt:
18. November 2021, 12:07 Uhr

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