Schlüsselspiel? VfB in Bremen zunehmend unter Erfolgszwang

dpa/lsw Stuttgart. Seit Mitte Oktober ist dem VfB Stuttgart kein Sieg mehr gelungen. Die Partie bei Werder Bremen gewinnt deswegen an Relevanz, denn die danach folgende Aufgabe dürfte schwieriger werden. Ein Schlüsselspieler der vergangenen Wochen fehlt wahrscheinlich.

Stuttgarts Nicolás González. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Stuttgarts Nicolás González. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Ein kleines bisschen nimmt der Druck auf den VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga langsam zu. Nach vier Unentschieden und einer Niederlage steht der schwäbische Aufsteiger bei Werder Bremen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) vor einer womöglich richtungsweisenden Auswärtsaufgabe. Sollte auch beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison nicht der erste Sieg seit Mitte Oktober gelingen, droht es für die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem recht gelungenen Saisonauftakt zumindest etwas ungemütlicher zu werden. Und nach der Reise in den Norden geht es mit dem komplizierten Spiel bei Titelaspirant Borussia Dortmund weiter.

Matarazzo wiegelte dennoch ab. „Kurzfristig“ könne das Spiel bei Werder richtungsweisend sein, räumte der VfB-Trainer am Freitag aber ein. „Es ist natürlich wichtig, dass wir uns belohnen. Aber nicht, weil die Stimmung im Umfeld kippen kann oder in der Mannschaft“, beschwichtigte der 43-Jährige: „Da befürchte ich nichts.“

Seit Wochen erhält der VfB nun Zuspruch für seine Auftritte, ein Sieg allerdings sprang zuletzt am 17. Oktober mit dem 2:0 bei Hertha BSC heraus. Deswegen gewinnt die Partie in Bremen an Relevanz. Dass der Einsatz von Stürmer Nicolás González unwahrscheinlich ist, macht die Aufgabe, den Negativtrend zu stoppen, allerdings nicht einfacher.

„Er hat Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Wir haben gehofft, dass es noch besser wird, als es aktuell ist“, sagte Matarazzo. Zunächst war der VfB optimistisch gewesen, dass der Teilriss des Innenbandes im linken Knie des 22-Jährigen sogar schneller heilen könne als befürchtet. Doch nun stagniere die Genesung, sagte der Coach. Der Einsatz des argentinischen Nationalspielers sei „sehr fraglich“.

Ein Fragezeichen steht zudem hinter Defensivmann Atakan Karazor, der sich eine Innenbandzerrung zugezogen hat. Mittelfeldspieler Daniel Didavi fällt aufgrund seines Muskelfaserrisses in der Hüftmuskulatur definitiv weiter aus. Auch der Gegner ist nicht frei von Verletzungssorgen. Werder muss gleich auf zwei wichtige Offensivspieler verzichten: Niclas Füllkrug und Milot Rashica sind verletzungsbedingt nicht einsatzfähig.

Werder hat zuletzt sogar sechs Spiele in Serie nicht gewonnen. Beide Teams gehen also mit einer ähnlichen Ausgangsposition in die Partie. Beide weisen elf Punkte auf, beide haben eine Bilanz von zwei Siegen, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen, beide haben 15 Gegentore kassiert. Nur dank vier mehr geschossener Tore liegen die Schwaben vor den Bremern, bei denen die Stuttgarter seit September 2006 nicht mehr gewonnen haben. „Ich bin mir sicher, wenn wir weiterhin gute Leistung bringen, wird es nur eine Frage der Zeit, dass wir wieder dreifach punkten“, sagte Matarazzo.

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Erstellt:
4. Dezember 2020, 12:30 Uhr

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