Eissturm in Russland - Hunderte noch ohne Strom

dpa Wladiwostok. Eisige Temperaturen sind die Menschen im äußersten Südosten Russlands im Winter gewöhnt. Viele mussten nun in ihren Häusern frieren - und warten seit Tagen auf Hilfe, die nur langsam vorankommt.

Im äußersten Osten Russlands haben Schnee und Eis die Energieversorgung unterbrochen. Foto: Aleksander Khitrov/AP/dpa

Im äußersten Osten Russlands haben Schnee und Eis die Energieversorgung unterbrochen. Foto: Aleksander Khitrov/AP/dpa

Rund zehn Tage nach einem Eissturm im äußersten Südosten Russlands sind noch immer Hunderte Menschen ohne Strom. Angespannt ist die Lage nach wie vor auf der Insel Russki nahe der Großstadt Wladiwostok am Pazifik, auf der mehrere Tausend Menschen leben.

Die Reparatur der Stromleitungen laufe unter Hochdruck, teilten die Behörden am Sonntag in Wladiwostok mit. Die Bewohner Hunderter Häuser hätten am Wochenende wieder Licht einschalten können. Vielfach seien dafür Dieselgeneratoren im Einsatz, die aber nicht rund um die Uhr betrieben werden könnten.

Der für den Fernen Osten zuständige Minister Alexej Tschekunkow hatte zuvor von insgesamt rund 4000 Menschen in der Region Primorje gesprochen, die seit Tagen im Dunkeln saßen. Zu Spitzenzeiten seien 180.000 Bewohner ohne Strom gewesen. In der Region waren zudem zeitweise Tausende Menschen ohne Heizung. In Wladiwostok wurden am Sonntag minus vier Grad Außentemperatur gemessen.

In Primorje war gefrorener Regen niedergegangen. Auf Bäumen und Autos lag eine dicke Eisschicht. Stromleitungen rissen unter der Last. Viele Bewohner der betroffenen Gebiete werden noch immer mit Wasser und warmen Mahlzeiten versorgt. Schulen sollen wieder öffnen. Weiterhin gesperrt ist eine wichtige Brücke zur Insel Russki, weil Eisbrocken auf Autos fallen und Menschen verletzen könnten. Sie wird bereits seit Tagen von Spezialisten enteist.

In Wladiwostok beteiligten sich am Samstag Tausende Menschen freiwillig an Aufräumarbeiten und befreiten etwa Wege von Eis.

© dpa-infocom, dpa:201129-99-504344/2

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Erstellt:
29. November 2020, 11:08 Uhr

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