Indonesien
Elefanten im Wohngebiet – Kind schwer verletzt
Ein Mädchen kämpft in Indonesien nach einer Elefantenattacke ums Überleben. Der Lebensraumverlust der Dickhäuter hat die Begegnungen zwischen Mensch und Tier dramatisch verschärft.
 
          © Afriadi Hikmal/dpa/Afriadi Hikmal
Elefanten im Wohngebiet (Symbolbild)
Von red/dpa
Ein wilder Elefant hat auf der indonesischen Insel Sumatra ein achtjähriges Mädchen niedergetrampelt und lebensgefährlich verletzt. Eine Elefantenherde war zuvor in ein Wohngebiet am Stadtrand von Pekanbaru, der Hauptstadt der Provinz Riau, eingedrungen, wie lokale Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Das Unglück passierte demnach in der Nacht zum Donnerstag, als drei Elefanten vor dem Haus der Familie auftauchten.
„Einer von ihnen war sehr aggressiv. Wir rannten zum Maisfeld, aber er hat uns verfolgt“, sagte ihr Vater der Zeitung „Jakarta Globe“. Seine Tochter Citra sei dabei niedergetrampelt worden. Das Mädchen erlitt schwere Kopfverletzungen und Knochenbrüche. Sie wurde in ein Krankenhaus in Pekanbaru gebracht, wo sie notoperiert wurde. Medien zufolge liegt sie im Koma.
Elefanten verlieren Lebensraum
Beamte der „Riau Natural Resources Conservation Agency“ (BBKSDA) erklärten, die Elefanten stammten wahrscheinlich aus einem nahegelegenen Elefantenreservat und seien einem alten Wanderweg gefolgt, der durch Dörfer und Plantagen führt. Die Behörde hat ein Team entsandt, um die Bewegungen der Herde zu überwachen und die Tiere wieder in den Wald zu treiben.
Mensch-Tier-Konflikte sind auf Sumatra keine Seltenheit. Die Abholzung der Regenwälder für Palmöl- und Holzplantagen hat den Lebensraum der Elefanten stark eingeschränkt. Der Sumatra-Elefant (Elephas maximus sumatranus) gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht; weltweit gibt es laut WWF weniger als 2.000 Tiere in freier Wildbahn.

 
             
            