Eltern gegen generelle Schließung von Kitas

dpa/lsw Sindelfingen. Aus Sicht des Landeselternrates Kindertagesstätten im Land ist eine generelle Schließung der Einrichtungen übertrieben. „Solange man sicherstellen kann, dass Infektionsketten verfolgt und mit Maßnahmen reagiert werden kann, würde ich auf Komplettschließungen verzichten“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Markus Kürschner, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Eine abgelegene Kita etwa im Schwarzwald müsse nicht vorbeugend geschlossen werden.

Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen. Foto: Caroline Seidel/dpa

Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen. Foto: Caroline Seidel/dpa

Wenn es dennoch zu einer umfassenden Schließung komme, müsse zumindest für Kinder von Ärzten, Pflegern, Feuerwehrleuten und Polizisten eine Notbetreuung angeboten werden.

Die Kinder den Großeltern zu übergeben, sei nicht sinnvoll, sagte der Elternvertreter aus Sindelfingen. Denn auch Kinder könnten infiziert sein, aber keine Symptome haben, und so das Virus auf die anfälligen älteren Menschen übertragen. Er appellierte an die Politik, dafür zu sorgen, dass Eltern die gesetzlich festgelegten zehn vergüteten Betreuungstage jährlich zur Pflege erkrankter Kinder auch in der jetzigen Situation nehmen können. Kürschner sagte, die gesetzlichen Krankenversicherungen müssten das Krankengeld aus ihren Milliarden- Rücklagen bezahlen.

Der Arbeitgeberverband sieht hingegen in erster Linie einen unbezahlten Freistellungsanspruch, zunächst für die Organisation einer Kinderbetreuung, aber auch für die Betreuung an sich. Ein Vergütungsanspruch bestehe - anders als bei kranken Kindern - für beide Fälle nicht.

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Erstellt:
13. März 2020, 12:46 Uhr

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