Erasmus-Projekt für Wasserstofftechnik

Backnang und Huelva schließen eine Partnerschaft zur Förderung der Wasserstofftechnologie in der beruflichen Bildung.

Die Delegation der GSBK (von links): Wasserstoffexperte Heribert Gantner, Abteilungsleiterin Melina Garofalo und Schulleiterin Isolde Fleuchaus bei der Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft mit ihren spanischen Kolleginnen und Kollegen in Huelva. Foto: GSBK

Die Delegation der GSBK (von links): Wasserstoffexperte Heribert Gantner, Abteilungsleiterin Melina Garofalo und Schulleiterin Isolde Fleuchaus bei der Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft mit ihren spanischen Kolleginnen und Kollegen in Huelva. Foto: GSBK

Backnang/Huelva. Die Gewerbliche Schule Backnang (GSBK) und das Berufsbildungszentrum „Profesor Graíño“ im andalusischen Huelva in Südspanien haben eine zukunftsweisende Erasmus-Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist es, die berufliche Aus- und Weiterbildung im Bereich Wasserstofftechnologie gemeinsam voranzutreiben.

Diese Bildungskooperation steht im Einklang mit der politischen Initiative zur engeren Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und der spanischen Region Andalusien im Bereich der Energiewende. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der andalusische Regionalpräsident Juan Manuel Moreno Bonilla haben dazu kürzlich einen gemeinsamen Aktionsplan unterzeichnet. Dieser soll den Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstoffwirtschaft und nachhaltige Entwicklung intensivieren.

Im Rahmen eines Delegationsbesuchs in Huelva besichtigten Lehrkräfte sowie die Schulleitung der GSBK unter anderem die Anlagen des Unternehmens Moeve (ehemals Cepsa), Spaniens größten Erdölverarbeiters. Moeve plant, sein Geschäftsmodell bis 2040 vollständig zu dekarbonisieren, und investiert rund acht Milliarden Euro in die Produktion von grünem Wasserstoff – vor allem durch Fotovoltaik. Der in Andalusien erzeugte Wasserstoff soll künftig über Rotterdam in das europäische Energienetz eingespeist werden.

Auch regionale Unternehmen wie Ariema, ein Hersteller von Wasserstoffelektrolyseuren, investieren massiv in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. In der Nähe von Huelva entsteht derzeit eine neue Massenproduktionsanlage mit einem Investitionsvolumen von 24 Millionen Euro.

Weitere Themen

Diese Entwicklungen erfordern eine gezielte technische und berufliche Aus- und Weiterbildung. Die Berufsschule „Profesor Graíño“ will als Bildungspartner aktiv zur Umsetzung dieser Transformation beitragen. Die GSBK verfolgt in Baden-Württemberg ähnliche Ziele und gestaltet den Übergang zur wasserstoffbasierten Industrie und Mobilität mit. Begleitet wurde das Team von Konrad Neufeld, der am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung das Referat für internationale Zusammenarbeit leitet und das Thema Wasserstoff ebenfalls in der europäischen Zusammenarbeit verankern möchte.

Schon im neuen Schuljahr soll die Kooperation beginnen

Die Partnerschaft zwischen den beiden Bildungseinrichtungen sieht den Austausch von Ideen, Erfahrungen und Fachpersonal vor. Gemeinsam sollen Synergien identifiziert und genutzt werden, um die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern. Schon im neuen Schuljahr ist angedacht, Auszubildende über Erasmus+ in Kontakt zu bringen und an den jeweiligen Schulen Erfahrungen in Betrieben und entsprechende Veranstaltungen im Unterricht zu ermöglichen. Nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern, sind sich die Lehrkräfte einig. Zudem fördere die europäische Zusammenarbeit den Blick auf die verschiedenen geografischen Gegebenheiten in Europa, was nicht nur zur Völkerverständigung beitragen, sondern auch lösungsorientiertes Denken bei den Auszubildenden beider Schulen unterstützen wird. pm

Zum Artikel

Erstellt:
18. Juni 2025, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen