Drogenfund in Sachsen-Anhalt

Ermittler finden zwei Millionen Tabletten

Vor einer Woche war der Polizei in Halle ein spektakulärer Drogenfund gelungen. In 20 Paletten mit Gemüse wurde die Aufputschdroge Captagon sichergestellt.

Drogenfund in Sachsen-Anhalt

© -/Polizeiinspektion Halle (Saale

Drogenfund in Sachsen-Anhalt

Von red/dpa

Nach dem millionenschweren Drogenfund in einem Gemüsehandel in Landsberg in Sachsen-Anhalt wurden bei näherer Untersuchung noch mehr Drogen gefunden. Mithilfe einer mobilen Röntgenanlage des Hauptzollamts Dresden seien inzwischen alle sichergestellten Paletten untersucht worden, teilten die Polizei Halle (Saale) und die Staatsanwaltschaft mit. Dabei wurden mehr als 360 Kilogramm der Aufputschdroge Captagon gefunden. 

Einer der größten Einzelfunde in Deutschland

Insgesamt handele es sich um etwa 2,1 Millionen Tabletten, die in 975 Behältern in Olivengläsern versteckt gewesen seien. Die Polizei schätzt den Wert der beschlagnahmten Drogen auf rund 25 Millionen Euro. Es dürfte sich nach Angaben der Ermittler um eine der größten Einzelsicherstellungsmengen der Substanz in Deutschland handeln.

Gegen die verantwortlichen Tatverdächtigen werde weiterhin mit Hochdruck ermittelt. Nach derzeitigem Kenntnisstand halten sich diese nicht in Deutschland auf. Ein Verdacht gegen den Lebensmittelhandel, in dem die Drogen gefunden wurden, habe sich nicht erhärtet. Die Polizei hatte die Drogen am vergangenen Samstag gefunden. 

Captagon macht hochgradig abhängig

Captagon ist eine synthetische Droge aus der Gruppe der Amphetamine, die ursprünglich in den 1960er Jahren als Medikament auf den deutschen Markt kam, aber heute nicht mehr legal produziert wird. Was heute unter dem Namen Captagon geschmuggelt wird, enthält normalerweise nicht mehr den Originalwirkstoff Fenetyllin, sondern hauptsächlich Amphetamin.

Laut dem Bundeskriminalamt macht Captagon hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen. Die Droge wird vor allem im Mittleren Osten konsumiert, sie soll unter anderem in Syrien hergestellt werden.

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Erstellt:
18. Juli 2025, 12:48 Uhr

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