Mehrere tausend Menschen demonstrieren gegen Corona-Regeln

dpa/lsw Stuttgart. Gegen die staatlich angeordneten Corona-Beschränkungen gehen im Südwesten mehrere tausend Menschen auf die Straße. Größere Aktionen gibt es in Stuttgart und am Bodensee. Laut Polizei bleibt es friedlich. Zum Schutz vor Corona gehen die Demonstranten auf Abstand.

Eine Corona-Protestkundgebung auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Eine Corona-Protestkundgebung auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Einem erneuten Demonstrationsaufruf gegen die Coronavirus-Beschränkungen sind am Samstag in Stuttgart mehrere Tausend Menschen gefolgt. Auf dem Demonstrationsgelände habe es einen regen Zustrom an Menschen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Es sei ziemlich voll geworden. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstrationsteilnehmer auf rund 5000. Die Beamten achteten auf die Einhaltung des Infektionsschutzes und des geforderten Abstands. Größere Probleme habe es nicht gegeben. Die Vorgaben seien meist eingehalten worden, es sei friedlich geblieben.

Protestaktionen gab es auch in anderen Städten im Südwesten. In Ravensburg kamen nach Angaben der Polizei am Samstag 1500 Menschen zusammen, um gegen staatliche Corona-Verordnungen zu demonstrieren. In Salem (Bodenseekreis) zählte die Polizei bei einer ähnlichen Aktion rund 600, in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) rund 300 Menschen. Bereits am Freitagabend hatten laut Polizei rund 100 Menschen in Leutkirch (Kreis Ravensburg) demonstriert. Alle Aktionen seien friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Für die als überparteilich bezeichnete Demo auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart am Samstag hatte der Initiator Michael Ballweg ursprünglich 50 000 Teilnehmer angemeldet. Dem schob aber die Stadt Stuttgart einen Riegel vor: Ballweg erhielt die Auflage, die Versammlung auf maximal 10 000 Teilnehmer zu begrenzen. Mehr seien für Stadt und Polizei nicht machbar, sagte ein Sprecher der Stadt. Entscheidend sei, dass sich niemand bei der Demo anstecke, hatte die Stadt zuvor mitgeteilt.

Am Wochenende zuvor kamen bereits mehrere Tausend Menschen zum Wasen, um für die aus ihrer Sicht eingeschränkten Grundrechte zu demonstrieren. Der Veranstalter sprach von damals 5000 Teilnehmern.

Hinter dem Protest steht die Initiative „Querdenken“ von Ballweg. Seine regelmäßigen Demos erhielten zuletzt deutlich Zulauf. Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

Teilnehmer der Protestkundgebung der Initiative „Querdenken 711“ auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Teilnehmer der Protestkundgebung der Initiative „Querdenken 711“ auf dem Cannstatter Wasen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Erstellt:
9. Mai 2020, 02:39 Uhr

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