Gaza-Krieg

UN: Israel erlaubt 100 Hilfsgüter-Lastwagen für Gaza

Nach fast drei Monaten Blockade erlaubt Israel wieder Hilfsgüterlieferungen in den Gazastreifen. Viel zu wenig, kritisieren die Vereinten Nationen.

Am Grenzübergang stehen tonnenweise Hilfsgüter bereit.

© Maya Alleruzzo/AP/dpa

Am Grenzübergang stehen tonnenweise Hilfsgüter bereit.

Von dpa

Genf - Die Vereinten Nationen haben die Zusage von Israel, dass 100 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren dürfen. Man hoffe, dass sie noch heute oder spätestens am Mittwoch abgefertigt werden, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf, Jens Laerke. 

Nach fast drei Monaten Blockade hatte Israel am Montag die ersten neun Lastwagen genehmigt. Fünf davon seien bereits abgefertigt worden. Die Verteilung sollte heute beginnen, sagte der Sprecher. An Bord sei Babynahrung. "Dort gibt es Babys, die dies zum Überleben brauchen", sagte Laerke. "Wenn sie diese Nahrung nicht bekommen, sind sie in Lebensgefahr."

Während der Feuerpause Anfang des Jahres waren jeden Tag bis zu 600 Lastwagen mit Hilfsgütern über die Grenze in den Gazastreifen gefahren. Die nun erlaubte Menge sei ein Tropfen auf den heißen Stein, sagte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher.

Warnung vor Hungersnot

Die UN und Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot in dem abgeriegelten Küstenstreifen; die Appelle an Israel wurden zuletzt immer vehementer. Seit Anfang März hatte Israel keine Hilfslieferungen mehr in das nach mehr als anderthalb Jahren Krieg großflächig zerstörte Gebiet gelassen.

Das Land wirft der islamistischen Hamas vor, die Hilfsgüter weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Die rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind zum Überleben fast ausschließlich auf Hilfe von außen angewiesen.

Seit Tagen gibt es heftige Luftangriffe im Gazastreifen, täglich melden die palästinensischen Behörden Dutzende Tote.

© Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Seit Tagen gibt es heftige Luftangriffe im Gazastreifen, täglich melden die palästinensischen Behörden Dutzende Tote.

Die Menschen im Gazastreifen bangen um ihr Zuhause - und um ihr Leben.

© Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Die Menschen im Gazastreifen bangen um ihr Zuhause - und um ihr Leben.

Der Zivilbevölkerung fehlt es an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten - und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs.

© Jehad Alshrafi/AP/dpa

Der Zivilbevölkerung fehlt es an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten - und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs.

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Erstellt:
20. Mai 2025, 04:04 Uhr
Aktualisiert:
20. Mai 2025, 12:53 Uhr

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