Erwerbstätige Frauen: Südwesten bei westlichen Ländern vorn

dpa/lsw Stuttgart. Mit Blick auf den Anteil der Frauen an der Erwerbsarbeit rangiert der Südwesten weit vorne in der Republik. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin erwartet, dass technische Entwicklungen diesen Trend befördern.

Eine Erzieherin geht mit zwei Kindern über den Flur. Foto: Jan-Philipp Strobel/Archivbild

Eine Erzieherin geht mit zwei Kindern über den Flur. Foto: Jan-Philipp Strobel/Archivbild

In Baden-Württemberg ist der Anteil erwerbstätiger Frauen so hoch wie in keinem anderen westdeutschen Bundesland. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Statistischen Landesamts vom Montag 2,7 Millionen Frauen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren erwerbstätig, also 78 Prozent. Wie ein Sprecher sagte, liegen im bundesweiten Vergleich Brandenburg (80,3 Prozent), Sachsen (79,6 Prozent) und Thüringen (78,9 Prozent) über diesem Wert. Schlusslicht mit Blick auf die Frauenquote ist demnach Bremen mit 71,5 Prozent.

Die Zahl der erwerbstätigen Frauen war im Südwesten noch nie so hoch wie im Jahr 2018. Der Anteil lag 9 Prozentpunkte unter dem der Männer - 2005 betrug der Unterschied 15 Prozentpunkte, hieß es weiter. Nur 2 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen arbeiten in einer herausgehobenen Führungsposition, wie das Landesamt mitteilte. Bei den Männern lag die Zahl mit 5 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Die Zahl Erwerbstätiger insgesamt erreichte ebenfalls einen Allzeit-Spitzenwert. So waren im Jahr 2018 laut Landesamt 5,9 Millionen Baden-Württemberger erwerbstätig. Die Zahl lag um 814 000 höher als noch 2005. In dem Zeitraum stieg die Zahl erwerbstätiger Frauen um 452 000.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) zeigte sich mit Blick auf die kommenden Jahre zuversichtlich: „Die Digitalisierung und die Arbeitswelt 4.0 bieten für Erwerbstätigkeit von Frauen und für unseren Wirtschaftsstandort enorme Chancen“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ werden intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen bezeichnet. Diese könne dazu führen, dass sich Arbeit in verschiedenen Bereichen zunehmend mobil gestalten lässt, so eine Ministeriumssprecherin. Auf diese Weise ließen sich Familie und Beruf besser vereinbaren.

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Erstellt:
23. September 2019, 16:11 Uhr

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