Erzbistum Freiburg plant 36 Großpfarreien

dpa/lsw Freiburg. Wegen des zunehmenden Priestermangels legt das Erzbistum Freiburg seine Kirchengemeinden in Großpfarreien zusammen. „Aus den bislang 224 Seelsorgeeinheiten zwischen Odenwald und Bodensee werden 36 neue, kirchenrechtlich eigenständige Pfarreien“, teilte das Erzbistum am Donnerstag mit. Die größte Pfarrei - auf dem Gebiet des Dekanats Bruchsal - werde 114 000 Katholiken umfassen. Im Schnitt werden einer Pfarrei, die von einem Priester geleitet wird, rund 50 000 Katholiken angehören.

Bei diesen Größenordnungen liege es auf der Hand, dass eine neue Pfarrei nicht dasselbe sei wie bisher. „Vielmehr ist die Pfarrei künftig als ein geografischer Raum zu verstehen, in dessen Gebiet kirchliches Leben und Handeln an vielen Orten stattfindet“, erklärte Erzbischof Stephan Burger. Die Neuausrichtung der Pfarreistrukturen sei kein Selbstzweck, „sondern die notwendige Voraussetzung dafür, dass auch in Zukunft Kirche als Gemeinschaft erfahren werden kann“.

Die Errichtung der neuen Pfarreien ist für die Jahre 2025/2026 vorgesehen. Die Planungen zu den neuen Strukturen hatten bereits 2019 begonnen. Das Erzbistum reagiert damit auch auf den Rückgang der Mitgliederzahlen und die deshalb rückläufigen Steuereinnahmen. Die Zahl der Seelsorgeeinheiten war schon vorher reduziert worden: 2015 sank sie um rund ein Drittel auf die heutige Zahl 224.

Nach Angaben eines Sprechers verfügte die Erzdiözese 2009 noch über 539 Priester. Bis 2019 sank die Zahl um knapp 150 auf 390. Die Zahl der Katholiken ging derweil von 2,01 Millionen auf 1,79 Millionen zurück. Die Reform ziele auf effizientere Strukturen, aber vor allem auch darauf ab, dass die Seelsorge vor Ort weiter bestehen könne, sagte der Sprecher.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-690016/3

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Erstellt:
4. März 2021, 16:06 Uhr

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