EU-Kommission: Schwarz darf Abfall-Unternehmen übernehmen

dpa Brüssel. Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) darf nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter unter Auflagen bestimmte Unternehmen des Entsorgungskonzerns Suez in Deutschland und anderen Ländern übernehmen. Voraussetzung ist, dass das gesamte Leichtverpackungs-Sortiergeschäft von Suez in den Niederlanden verkauft wird, wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte. Die Schwarz-Gruppe drängt seit längerem auf den Müllmarkt.

„Wettbewerb auf allen Ebenen der Recyclingkette ist wichtig für eine stärker kreislauforientierte Wirtschaft und die Verwirklichung der Ziele des Grünen Deals“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Mit der Veräußerung der Suez-Sortieranlage in den Niederlanden kann die Übernahme unter Wahrung des wirksamen Wettbewerbs auf dem Markt für die Sortierung von Kunststoffabfällen in den Niederlanden vollzogen werden.“

Konkret geht es bei der Fusion um die Übernahme bestimmter Unternehmen von Suez in Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Polen. Nach Angaben der EU-Kommission sind sowohl Schwarz als auch Suez bei der Sortierung von Leichtverpackungen aus den Niederlanden führend. Deshalb meldete die Behörde Bedenken an, die geplante Übernahme könnte in ihrer ursprünglichen Form den Wettbewerb in diesem Bereich in den Niederlanden einschränken.

Die Schwarz-Gruppe mit ihrem Discounterriesen Lidl und der Warenhauskette Kaufland ist seit 2018 auf den Abfallmarkt engagiert. Mit einem eigenen dualen System - als einem Verpackungslizensierer - machte sie dem Marktführer DSD mit dessen Marke Grüner Punkt Konkurrenz. Mit dem Markteinstieg über seine Tochterfirma Prezero setzte der Einzelhandelskonzern die ganze Entsorgungsbranche unter Druck.

© dpa-infocom, dpa:210414-99-206399/2

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Erstellt:
14. April 2021, 20:21 Uhr

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