Info

Experimente zwischen Licht und Schatten

Neugierige Nachwuchsforscher des Kinderuni-Forschercamps lernen jede Woche etwas zu einem neuen wissenschaftlichen Thema

Was ist Licht? Welche natürlichen und künstlichen Lichtquellen gibt es? Was ist Schatten und wie kann er sich verändern? Diesen und vielen anderen Fragen rund ums Thema Licht sind am Mittwoch die jungen Wissenschaftler des Kinderuni-Forschercamps nachgegangen. Unterstützt wurden sie von Tesat-Spacecom-Mitarbeiter Erkan Kalafatci.

Tesat-Spacecom-Mitarbeiter Erkan Kalafatci kennt sich bestens mit dem Thema Licht aus. Er gibt sein Wissen mit viel Spaß und guter Laune an die Kinder weiter. Fotos: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Tesat-Spacecom-Mitarbeiter Erkan Kalafatci kennt sich bestens mit dem Thema Licht aus. Er gibt sein Wissen mit viel Spaß und guter Laune an die Kinder weiter. Fotos: A. Becher

Von Silke Latzel

BACKNANG. Emil ist heute besonders engagiert, er faltet die dünne Pappe, die für das nächste Experiment benötigt wird, nicht nur, sondern benutzt dazu auch sein Lineal, damit die Biegekante perfekt wird. „Wie ein Technikprofi“, wird er deshalb von Referent Erkan Kalafatci gelobt. Die gefaltete Pappe stellen die 15 Kinder, die an diesem Nachmittag im Technikforum sind, direkt vor sich auf den Tisch. Sie sitzen im Kreis um eine in ihrer Mitte positionierte Glühbirne. Dann geht das Deckenlicht aus, der Raum wird fast ganz dunkel. Und Kalafatci legt über die Glühbirne ein umfunktioniertes Nudelsieb, das nur partiell Licht durchlässt. Das Schattenexperiment startet...

Zuerst wird das Wissen theoretisch

vermittelt, dann geht es in die Praxis

Kalafatci ist Ausbilder beim Backnanger Unternehmen Tesat-Spacecom und selbst fasziniert von der Thematik Licht. „Es gibt kaum etwas, das so vielfältig, geheimnisvoll und tiefgründig ist,“ sagt er und fügt hinzu: „Und wir bewegen uns mit diesem Thema am Rande dessen, was physikalisch möglich ist.“ Er möchte den Kindern etwas von seiner Faszination weitergeben und Wissen vermitteln. Dazu zeigt er zuerst eine Präsentation, spricht mit ihnen über die Sonne, den Mond, Blitze, Polarlichter und die Sterne. Danach geht es mit dem Praxisteil weiter und die Kinder können selbst ausprobieren, was sich mit Licht alles machen lässt.

Zurück zum Nudelsieb: Jede weiße Pappe der Nachwuchsforscher wird nun angestrahlt. Direkt vor der Pappe stellen die Mädchen und Jungen vorher ausgeschnittene Pfeile aus Papier auf, einen großen und einen kleinen. Beide Pfeile werden durch den Lichtstreif angestrahlt und werfen Schatten auf die weiße Pappe – einen großen und einen kleinen. „Und wie stellt ihr es an, dass die Schatten der beiden Pfeile gleich groß werden?“, fragt Kalafatci. Kurzes Überlegen, flüsternde Beratung unter den Nachwuchsforschern, dann haben sie die Lösung: Einfach die Pfeile verschieben, den einen weiter nach vorne, den anderen weiter nach hinten – voilà.

Ausschneiden, Kleben, Zeichnen: Beim Kinderuni-Forschercamp folgt auf einen theoretischen Teil immer auch etwas für die Hände, denn nichts ist spannender, als Wissen praktisch auszuprobieren und anzuwenden. Und natürlich ist alles mit einer Menge Spaß verbunden. So wird am Ende der zwei Stunden rund ums Thema Licht genau das gemacht, was einem bei den Stichworten „Licht und Schatten“ direkt spontan einfällt: Schattenspiele. Es dauert nicht lange und eine bunte Mischung verschiedener Tiere tummelt sich auf zwei großen Stellwänden, die angeleuchtet werden – Giraffen, Krokodile, Adler, Hunde, Eulen...

Und damit die jungen Forscher ihr Wissen – das für ihr Alter auf sehr hohem Niveau vermittelt wird – auch zu Hause noch vertiefen können, dürfen sie die Arbeitsblätter in einer Mappe mitnehmen. Kommende Woche geht es im Forschercamp weiter – wieder wird Erkan Kalafatci der Referent sein. Und das Thema? Farben.

Theoretisches Wissen praktisch anwenden, dafür steht das Kinderuni-Forschercamp.

© Pressefotografie Alexander Beche

Theoretisches Wissen praktisch anwenden, dafür steht das Kinderuni-Forschercamp.

Info
Mehr zum Forschercamp
Aus der Backnanger Kinderuni Plus wurde in diesem Jahr das Kinderuni-Forschercamp. Organisiert wird es vom Verein für Kinder in Backnang. Seit Anfang des Schuljahres dürfen 15 Mädchen und Jungen der 2. und 3. Grundschulklassen sowie Grundschüler mit den Tesat-Spacecom-Mitarbeitern jeden Mittwoch zu einem bestimmten Thema experimentieren. Rund 100 Kinder hatten sich im Sommer auf die Plätze beworben, sie mussten einen kurzen Fragebogen ausfüllen und unter anderem erklären, wieso sie gerne Forscher werden wollen. Laut Gudrun Weichselgartner-Nopper, Vorsitzende des Vereins für Kinder in Backnang, wolle man auch im kommenden Jahr mit dem Konzept weitermachen. Bald wird es erste Gespräche dazu geben.

Zum Artikel

Erstellt:
7. Dezember 2018, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Das beschäftigt Auenwald vor den Gemeinderatswahlen

In Auenwald zeichnet sich ab, dass ein Ausgleich des Haushalts 2024 nicht zu erzielen ist. Wie es in der Gemeinde weitergeht, will die Verwaltung zusammen mit den Gemeinderäten im Herbst klären.

Stadt & Kreis

Unerwartete Festnahme bei Motorradkontrolle

Zu Beginn der Motorradsaison kontrolliert die Polizei an der Sulzbacher Steige. Die Strecke ist zum Ärger der Anwohner bei Rasern sehr beliebt. Weniger geht es den Beamten dabei ums Bestrafen, vielmehr werben sie bei den Bikern für Sicherheit und Rücksichtnahme.