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Experimente zwischen Licht und Schatten
Neugierige Nachwuchsforscher des Kinderuni-Forschercamps lernen jede Woche etwas zu einem neuen wissenschaftlichen Thema
Was ist Licht? Welche natürlichen und künstlichen Lichtquellen gibt es? Was ist Schatten und wie kann er sich verändern? Diesen und vielen anderen Fragen rund ums Thema Licht sind am Mittwoch die jungen Wissenschaftler des Kinderuni-Forschercamps nachgegangen. Unterstützt wurden sie von Tesat-Spacecom-Mitarbeiter Erkan Kalafatci.
Von Silke Latzel
BACKNANG. Emil ist heute besonders engagiert, er faltet die dünne Pappe, die für das nächste Experiment benötigt wird, nicht nur, sondern benutzt dazu auch sein Lineal, damit die Biegekante perfekt wird. „Wie ein Technikprofi“, wird er deshalb von Referent Erkan Kalafatci gelobt. Die gefaltete Pappe stellen die 15 Kinder, die an diesem Nachmittag im Technikforum sind, direkt vor sich auf den Tisch. Sie sitzen im Kreis um eine in ihrer Mitte positionierte Glühbirne. Dann geht das Deckenlicht aus, der Raum wird fast ganz dunkel. Und Kalafatci legt über die Glühbirne ein umfunktioniertes Nudelsieb, das nur partiell Licht durchlässt. Das Schattenexperiment startet...
Zuerst wird das Wissen theoretisch
vermittelt, dann geht es in die Praxis
Kalafatci ist Ausbilder beim Backnanger Unternehmen Tesat-Spacecom und selbst fasziniert von der Thematik Licht. „Es gibt kaum etwas, das so vielfältig, geheimnisvoll und tiefgründig ist,“ sagt er und fügt hinzu: „Und wir bewegen uns mit diesem Thema am Rande dessen, was physikalisch möglich ist.“ Er möchte den Kindern etwas von seiner Faszination weitergeben und Wissen vermitteln. Dazu zeigt er zuerst eine Präsentation, spricht mit ihnen über die Sonne, den Mond, Blitze, Polarlichter und die Sterne. Danach geht es mit dem Praxisteil weiter und die Kinder können selbst ausprobieren, was sich mit Licht alles machen lässt.
Zurück zum Nudelsieb: Jede weiße Pappe der Nachwuchsforscher wird nun angestrahlt. Direkt vor der Pappe stellen die Mädchen und Jungen vorher ausgeschnittene Pfeile aus Papier auf, einen großen und einen kleinen. Beide Pfeile werden durch den Lichtstreif angestrahlt und werfen Schatten auf die weiße Pappe – einen großen und einen kleinen. „Und wie stellt ihr es an, dass die Schatten der beiden Pfeile gleich groß werden?“, fragt Kalafatci. Kurzes Überlegen, flüsternde Beratung unter den Nachwuchsforschern, dann haben sie die Lösung: Einfach die Pfeile verschieben, den einen weiter nach vorne, den anderen weiter nach hinten – voilà.
Ausschneiden, Kleben, Zeichnen: Beim Kinderuni-Forschercamp folgt auf einen theoretischen Teil immer auch etwas für die Hände, denn nichts ist spannender, als Wissen praktisch auszuprobieren und anzuwenden. Und natürlich ist alles mit einer Menge Spaß verbunden. So wird am Ende der zwei Stunden rund ums Thema Licht genau das gemacht, was einem bei den Stichworten „Licht und Schatten“ direkt spontan einfällt: Schattenspiele. Es dauert nicht lange und eine bunte Mischung verschiedener Tiere tummelt sich auf zwei großen Stellwänden, die angeleuchtet werden – Giraffen, Krokodile, Adler, Hunde, Eulen...
Und damit die jungen Forscher ihr Wissen – das für ihr Alter auf sehr hohem Niveau vermittelt wird – auch zu Hause noch vertiefen können, dürfen sie die Arbeitsblätter in einer Mappe mitnehmen. Kommende Woche geht es im Forschercamp weiter – wieder wird Erkan Kalafatci der Referent sein. Und das Thema? Farben.