Experte: Landtagswahl wird nicht nur im Land entschieden

dpa Stuttgart. Für den Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim könnten die Corona-Pandemie und die bundespolitische Lage im März 2021 über die Landtagswahl entscheiden. Die Bundespolitik präge diesmal sehr stark die Wahrnehmung auf Landesebene, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Corona und der Höhenflug der CDU können der CDU helfen, ein paar Stimmen vorne zu liegen.“ Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werde es auf jeden Fall eine schwere Landtagswahl, sagte Brettschneider. „Und das hat wenig damit zu tun, was im Land passiert.“ Es gehe darum, wie gut die schwarz-rote Bundesregierung in ihrem Kampf gegen die Corona-Pandemie bewertet werde.

Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler von der Uni Hohenheim. Foto: picture alliance / Marijan Murat/dpa/Archiv

Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler von der Uni Hohenheim. Foto: picture alliance / Marijan Murat/dpa/Archiv

Bisher habe die Pandemie auf das Konto der Bundes-CDU eingezahlt, sagte Brettschneider. Dadurch hole auch die CDU im Land auf und habe reelle Chancen im März 2021 - auch wenn CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann als Kultusministerin unter Dauerbeschuss stehe und den Rückenwind aus Berlin eher bremse, sagte der Wissenschaftler.

Weniger als ein halbes Jahr vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg rutscht Eisenmann in der Gunst der Wähler nach unten. Sie überzeugt derzeit nur 24 Prozent aller Befragten, wie aus einer am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichten Befragung von Infratest dimap für den Südwestrundfunk und die „Stuttgarter Zeitung“ hervorgeht - fünf Prozentpunkte weniger als noch im April. Allerdings geben vier von zehn Personen an, sie nicht zu kennen und deshalb die politische Arbeit nicht beurteilen zu können. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stellten 77 Prozent ein positives Zeugnis aus.

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Erstellt:
15. Oktober 2020, 13:19 Uhr

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