Experten suchen Ursache der Verpuffung in Teutschenthal

dpa Teutschenthal. In einem ehemaligen Kalisalz-Bergwerk in Sachsen-Anhalt werden seit etlichen Jahren Hohlräume verfüllt, damit es nicht zu einem gefürchteten Gebirgsschlag kommt. Doch dabei gab es jetzt einen Unfall.

Nach einer Verpuffung in der Grube Teutschenthal waren zeitweise mehr als 30 Menschen unter Tage eingeschlossen. Foto: Sebastian Willnow/zb/dpa

Nach einer Verpuffung in der Grube Teutschenthal waren zeitweise mehr als 30 Menschen unter Tage eingeschlossen. Foto: Sebastian Willnow/zb/dpa

Nach der Verpuffung in der Grube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt geht die Suche nach der Ursache am Wochenende weiter.

Experten des Landesamtes für Geologie und Bergwesen hatten die Ursachenforschung unmittelbar nach dem Unglück am Freitag eingeleitet, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.

Bei der Verpuffung im Saalekreis waren ein 24 Jahre alter Mann leicht und ein 44-Jähriger schwer verletzt worden. Sie wurden unmittelbar nach dem Vorfall von der Grubenwehr geborgen. Zudem mussten mehr als 30 Männer mehrere Stunden unter Tage ausharren, bevor sie die Grube unbeschadet verlassen konnten.

Dass die Verletzten so schnell aus dem Unglücksbereich herausgebracht werden konnten, dürfte auch daran gelegen haben, dass Mitglieder der Grubenwehr selbst während des Unglücks mit unter Tage waren. Die Wehr hat 18 Mitglieder, alles Mitarbeiter der Grube Teutschenthal Sicherungsgesellschaft, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Einige der Männer waren zum Zeitpunkt der Verpuffung vor Ort.

Grund für die Verpuffung war nach ersten Erkenntnissen des Landesbergamtes ein explosives Gasgemisch, das sich in der Grube westlich von Halle gebildet hatte. Das in der Grube für die Verfüllung der Hohlräume verwendete Material stammt zum Teil aus Müllverbrennungsanlagen. „In dem Filterstaub ist auch Wasserstoff enthalten“, sagte Erik Fillinger, technischer Geschäftsführer, mit Blick auf Vermutungen des Landesbergamts, dass Wasserstoff bei der Verpuffung in der Grube eine Rolle gespielt haben könnte. Die jetzt laufenden Untersuchungen sollen klären, ob dies tatsächlich die Ursache war.

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Erstellt:
9. November 2019, 09:33 Uhr

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