Experten warnen vor Feuerwerkaus dem Ausland

Sogenannte Polenböller verursachen schwerste Handverletzungen

Berlin /DPA - Rund drei Wochen vor Silvester haben Fachleute vor der hohen Sprengkraft von Feuerwerkskörpern aus dem Ausland gewarnt. Sogenannte Polenböller enthielten häufig einen sogenannten Blitzknallsatz, der wegen seiner chemischen Zusammensetzung sehr viel stärker reagiere, sagte Pyrotechnikexperte Christian Lohrer von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Bam) am Dienstag in Berlin.

Explodiere so ein Gegenstand in der Hand, drohten schwere Verletzungen wie der Verlust von Fingern. Er appellierte zum Kauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland – „in vertrauenswürdigen Läden“ und nicht etwa aus Kofferräumen an Autobahnparkplätzen, wie er sagte.

Unglücke mit Feuerwerk können schlimmstenfalls tödlich enden. Allein in Brandenburg starben voriges Silvester unabhängig voneinander zwei Männer an ihren schweren Verletzungen. Im dortigen Grenzgebiet zu Polen finden Zollfahnder immer häufiger Großfeuerwerk in Privatautos. Aber auch über das Internet wird mit illegalen Knallern gehandelt, wie eine Razzia in der Vorwoche zeigte.

Dass der Feuerwerksverkauf in Deutschland laut Bam erst am 28. Dezember beginnt, hält manche Menschen nicht auf: Das machte eine große Razzia in der Vorwoche deutlich, bei der es um den Online-Handel mit illegalem Feuerwerk ging. Unter anderem fingen Ermittler 74 Pakete auf dem Weg zu Käufern ab. Der Inhalt sei „absolut lebensgefährlich“, hieß es dazu bei der Staatsanwaltschaft. Käufer wüssten nicht, „auf was sie da sitzen“.

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Erstellt:
12. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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