Fachtag zu Konflikten türkeistämmiger Jugendlicher

dpa/lsw Stuttgart. Drei Millionen Menschen in Deutschland haben eine Geschichte, die sie mit der Türkei verbindet. Vor allem junge türkeistämmige Menschen müssen auch in Baden-Württemberg lernen, mit Konflikten umzugehen. Ein Fachtag widmet sich diesen Auseinandersetzungen.

Mit einer neuen Studie zu den religiösen, politischen und kulturellen Konflikten bei türkeistämmigen Jugendlichen setzt sich heute ein Fachtag in Stuttgart auseinander. Durch Interviews hatten Experten zuvor versucht herauszufinden, welchen Einfluss die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Türkei auf die in Baden-Württemberg lebenden türkeistämmigen Jugendlichen haben. Ziel sei es gewesen, das Risiko einer möglichen Radikalisierung der Jugendlichen besser begreifen zu können. Dadurch könnten auch Pädagogen besser reagieren, teilte die Türkische Gemeinde Baden-Württemberg als Veranstalter vorab mit.

Beeinflusst werden die Jugendlichen und jungen Menschen nicht nur von den Vorstellungen vorheriger Generationen und der politischen Situation im „Herkunftsland“, teilte die Gemeinde mit. Viele von ihnen müssten sich in den jungen Jahren auch mit dem Gefühl auseinandersetzen, diskriminiert zu werden. Der Fachtag richtet sich vor allem an Pädagogen, die im sozialen Bereich oder in Vereinen mit türkeistämmigen Jugendlichen arbeiten.

Als türkeistämmig werden in Deutschland lebende Menschen bezeichnet, die entweder selbst Staatsbürger der Türkei sind oder waren, oder deren Vorfahren aus der Türkei stammen oder kamen. Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung lebten im Jahr 2018 etwa drei Millionen Menschen in Deutschland, die ihre familiären oder religiösen Wurzeln in der Türkei haben.

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Erstellt:
12. Dezember 2019, 01:00 Uhr

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