Staatsanwaltschaft Traunstein
Falsche Pflegekräfte prellen deutschlandweit Senioren: Anklage
In Traunstein sind sieben Tatverdächtige angeklagt worden, die als falsche Pflegekräfte an einer Vielzahl an Tatorten in ganz Deutschland Senioren betrogen haben sollen.

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Das Landgericht in Traunstein (Archivbild)
Von red/AFP
Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat sieben Tatverdächtige angeklagt, die als falsche Pflegekräfte an einer Vielzahl an Tatorten in ganz Deutschland Senioren um Wertgegenstände und Bargeld geprellt haben sollen. Den vier Männern und drei Frauen im Alter von 32 bis 39 Jahren werden vollendeter schwerer Bandendiebstahl in mehr als 30 Fällen und zusätzlich 17 versuchte Fälle vorgeworfen, wie die Ermittler am Montag mitteilten.
Die Verdächtigen sollen Schmuck und Bargeld im Wert von mindestens 174.000 Euro entwendet haben. Dabei sollen sie stets nach dem gleichen Modus vorgegangen sein. Ein als Pfleger oder Pflegerin verkleideter Angeklagter habe bei einer betreuten Wohneinrichtung geklingelt und einen Grund für das Betreten der Wohnung vorgetäuscht.
Dann habe dieser Tatverdächtige die Geschädigten abgelenkt, während ein zweiter falscher Pfleger die Wohnung betreten und Wertgegenstände mitgenommen habe. Ein dritter Täter habe als Logistiker den Transport übernommen - so seien an nur einem Nachmittag mehrere Taten möglich gewesen.
Taten zwischen Mitte April und Anfang November 2024
Der angeklagte Tatzeitraum umfasst Mitte April bis Anfang November vergangenen Jahres. Im Zuge der Ermittlungen wurden in mehreren Pfandleihhäusern im Großraum Duisburg Wertgegenstände wie Goldschmuck, Diamantringe und Goldbarren sichergestellt, welche die Bande dort zu Geld gemacht haben soll.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein zog alle bundesweit bekannt gewordenen Fälle der Bande im sogenannten Traunsteiner Modell an sich. Das Traunsteiner Modell dient der Bekämpfung der organisierten Kriminalität.