„Falsche Polizeibeamte“ bei fingierter Geldübergabe festgenommen

77-jähriger Rentner hat die Lunte gerochen, 21- und 28-jährige Männer sitzen in Untersuchungshaft

Die Polizei nimmt zwei mutmaßliche Täter fest. Symbolfoto: abr68/Stock-Adobe

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Die Polizei nimmt zwei mutmaßliche Täter fest. Symbolfoto: abr68/Stock-Adobe

Fellbach/Waiblingen. Die „echte“ Polizei hat am Montag zwei „falsche Polizeibeamte“ in Waiblingen festgenommen. Die zwei Männer riefen am Wochenende eine 77-Jährigen aus Fellbach an und behaupteten, dass der Mann Gefahr laufe, sein Vermögen an Kriminelle zu verlieren, wenn er nicht mit der Polizei zusammenarbeiten würde. Der Senior ging zunächst auf die Forderungen der vermeintlichen Beamten ein und hob Bargeld bei einer Bank ab. Nach mehreren Anrufern durch die Betrüger bekam der Senior offenbar doch Zweifel und erkundigte sich mit einem Anruf beim Polizeirevier Fellbach nach den vermeintlichen Kollegen. Dabei erkannte der wachhabende Beamte die Betrugsmasche und klärte den Senior darüber auf, dass er Opfer von Betrügern werden könnte. Zusammen mit dem 77-Jährigen gelang es der Polizei, den Betrügern eine Falle zu stellen. Im Lauf einer fingierten Geldübergabe am Montag konnten die 21- und 28-jährigen mutmaßlichen Geldabholer in Waiblingen festgenommen werden. Die beiden Tatverdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ in beiden Fällen Haftbefehl und setzte diese in Vollzug. Beide Tatverdächtigen wurden anschließend in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.

Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang folgende Ratschläge:

- Die Polizei ruft Sie niemals - wirklich niemals! - an und fragt Sie nach Bargeld oder Wertsachen. Bei solchen Anrufen sofort auflegen!

- Seien Sie immer vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet.

- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner, häufig ein angeblicher Enkel oder anderer Verwandter oder ein Polizeibeamter, Geld von Ihnen fordert.

- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn unter einer Ihnen bekannten Rufnummer persönlich zurück.

- Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.

- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Legen Sie den Hörer zunächst auf und wählen anschließend die Notrufnummer 110 - verwenden Sie nicht die Wahlwiederholung!

- Wenden Sie sich auf jeden Fall an ihre örtliche Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.

- Sprechen Sie mit Ihren Verwandten über die Betrugsmasche und klären Sie vor allem ältere Angehörige darüber auf! pol

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Erstellt:
29. September 2021, 10:06 Uhr

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