Fast erblindeter Stuttgart-21-Gegner für Weiterbau

dpa/lsw Stuttgart. Der im Jahr 2010 bei einer Demonstration gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 schwer an den Augen verletzte Dietrich Wagner hat sich für den Weiterbau ausgesprochen. „Jetzt sind fast drei Viertel fertig gebaut, da soll man es in Gottes Namen fertig bauen, sonst wäre das ganze Geld umsonst rausgeschmissen“, sagte der 75-jährige Rentner der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag).

Dietrich Wagner steht vor dem Staatsministerium. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

Dietrich Wagner steht vor dem Staatsministerium. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

Er hatte bei einer Demonstration gegen das umstrittene Milliardenprojekt aus kurzer Entfernung den Strahl eines Wasserwerfers ins Gesicht bekommen und ist seitdem fast blind. Der Beginn der Montagsdemonstrationen der Stuttgart-21-Gegner jährt sich am 26. Oktober zum zehnten Mal. „Ich bin sicher kein Unterstützer von Stuttgart 21 geworden“, sagte er der Zeitung. „Aber bis jetzt wurde den Menschen acht oder neun Milliarden Euro dafür aus der Tasche gezogen, die wären völlig verloren, wenn man aufhört.“ Er nehme weiterhin an den Montagsdemonstrationen teil.

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Erstellt:
26. Oktober 2019, 09:00 Uhr

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