Unfälle in Baden-Württemberg
Fast täglich stirbt ein Mensch auf den Straßen im Südwesten
Es sind wieder mehr Menschen bei Unfällen in Baden-Württemberg ums Leben gekommen. Und wieder einmal ist vor allem das Tempo schuld, wenn es auf der Straße crasht.

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Mehr als ein Drittel der Menschen (36 Prozent) starb, weil ein Fahrer zu schnell unterwegs war. (Archivbild)
Von red/dpa/lsw
Trotz aller Kontrollen und Aufrufe kommt in Baden-Württemberg statistisch gesehen auch weiter fast jeden Tag ein Mensch auf der Straße ums Leben. Insgesamt starben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 188 Menschen im Verkehr, das sind 17,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie aus der Unfallbilanz des ersten Halbjahres hervorgeht.
Die Zahl der Unfälle ist zwar zwischen Januar und Ende Juni sehr leicht um 0,4 Prozent gesunken auf 150.957. Dennoch: Alle etwa 100 Sekunden ist in den ersten sechs Monaten des Jahres irgendwo im Land entweder ein Mensch angefahren worden oder es krachte auf Baden-Württembergs Straßen.
Im Durchschnitt ereigneten sich fast 35 Unfälle pro Stunde. Dabei wurden etwas mehr Menschen leicht (17.329, plus 3,7 Prozent) verletzt, etwas weniger (2.699, minus 3,8 Prozent) erlitten schwere Verletzungen als im Vorjahreszeitraum.
Baden-Württemberg: Mehr Menschen bei Unfällen gestorben
Und es bleibt das alte Problem mit dem Gaspedal: Mehr als ein Drittel der Menschen (36 Prozent) starb, weil ein Autofahrer zu schnell unterwegs war. „Das zeigt einmal mehr: Wir müssen aufeinander Rücksicht nehmen“, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Dabei ist jede und jeder Einzelne gefragt. Hier geht es um Menschenleben – das muss in alle Köpfe.“
Auffällig ebenfalls: Während die Zahl der Unfälle, in denen Alkohol eine Rolle spielte, zurückgegangen ist um 9,4 Prozent auf 1810, haben immer mehr Menschen vor den Unfällen Drogen eingenommen. Laut Innenministerium nahm die Zahl der Unfälle in dieser Kategorie um 29,7 Prozent auf 432 zu. „Wer sich berauscht, hat nicht am Straßenverkehr teilzunehmen – er gefährdet sich und andere verantwortungslos“, sagte Strobl.