Feenglanz und Bühnenzauber bei den Winterkulturtagen

Mit einem Galaabend in Gaildorf starten die 14. Winterkulturtage der Tourismusgemeinschaft Schwäbischer Wald. 400 Gäste bejubeln tolle Künstler und eine spektakuläre Show.

Kein goldener Käfig, sondern viele Hula-Hoop-Reifen: Marina Skulditskaya entzückt mit ästhetischer Artistik. Foto: Beatrice Schnelle

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Kein goldener Käfig, sondern viele Hula-Hoop-Reifen: Marina Skulditskaya entzückt mit ästhetischer Artistik. Foto: Beatrice Schnelle

Von Beatrice Schnelle

Gaildorf. Mehr als 400 Gäste, darunter ein Dutzend Bürgermeister, etliche Waldfeen und ein Landrat: Es ist was los beim großen Galaabend in der Limpurghalle. Ganz offenkundig freut es die Gaildorfer, dass der spektakuläre Auftakt zu den 14. Winterkulturtagen auf dem Gebiet des zweitjüngsten Mitglieds im Verein Schwäbischer Wald Tourismus über die Bühne geht. Erst 2020 wurde die Stadt Teil der Vermarktungsgemeinschaft und ist die einzige der mittlerweile 21 Kommunen, die nicht im Rems-Murr-Kreis liegt. Rathauschef Frank Zimmermann nutzt die Gelegenheit, um Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises und Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft, für die Unterstützung bei der Aufnahme zu danken. „Seit die Waldfee zu uns kommt, haben wir den Glanz, den unsere Stadt verdient“, sagt Zimmermann in der „kürzesten Bürgermeisterrede“, die Moderator Helge Thun seiner Aussage nach je erlebt hat. Die so geehrte Repräsentantin des Schwäbischen Waldes Kim-Laura Rützler strahlt und winkt ins Publikum. Er sei heute zwar „exterritorial“ unterwegs, doch im Schwäbischen Wald geblieben, sagt Sigel und betont: „Da gehört Gaildorf schon immer dazu.“

Eine gelungene Programmauswahl

Der Eintritt zur Gala ist kostenlos, was Helge Thun zu der Frage veranlasst, ob die Gagen der Künstler zu niedrig seien. Daran werde nicht gespart, stellt Sigel klar, bittet die Zuschauer aber auch, nach der Veranstaltung etwas ins Kässle am Ausgang zu stecken. Das Geld fließe direkt in die regionale Kultur, nämlich an die Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land. Am Ende zählt der Gaildorfer Stadtmarketingchef Daniel Kuhn 2600 Euro Spenden.

Der Programmausschuss des Vereins Schwäbischer Wald Tourismus hat bei der Auswahl der Galaartisten und -comedians ein äußerst glückliches Händchen bewiesen. Da ist Helge Thun, Komiker, Zauberer und Dichter, der seine Route zur Limpurghalle wie folgt beschreibt: „Autobahn, Landstraße, Feldweg, Gaildorf.“ Der in Kiel geborene Wahltübinger glänzt unter anderem mit unglaublichen Kartentricks und der ihm eigenen Poesie, die etwa einer Entbindungsstation gewidmet ist: „Die Frau schreit auf, der Mann kippt um, der Mann wacht auf, Geburt ist um.“

Die Internetstars Benno und Max haben aus Berlin einen Koffer voller Jonglagebesteck mitgebracht. Gemeinsam halten die Jungs bis zu fünf Diabolos in der Luft, sogar dann, wenn das Licht im Saal ausgeht und nur noch die Jongliergeräte leuchten. Simone Fluhr aus Bad Schussenried wirbelt als farbenprächtiges Lichtkunstwerk in ihrem Cyr Wheel, ein Sportgerät ähnlich dem Rhönrad, über die Bühne. Marina Skulditskaya aus Stuttgart betört mit einer ästhetischem Hula-Hoop-Choreografie und lässt sich bei ihrer graziösen Handstandakrobatik Flattergewand und Wallehaar effektvoll von einem Luftgebläse durchpusten. Eine hinreißend komische Mischung aus Magie und Artistik liefern Shelly Mia Kastner aus Montreal und Jason McPherson aus San Francisco alias „Strange Comedy“. Die Hände von Chris Kaiser erschaffen aus scheinbar zufällig hingeworfenem Sand lebendige Bilder. Eine Kamera zeigt auf der Riesenleinwand die erstaunlichen Metamorphosen, die eine verträumte Winterlandschaft bis zur Innenansicht einer Alpenhütte durchmachen. Kaiser lebt in der Sandmalerhochburg Schwäbisch Gmünd.

Drei Stunden währt das Vergnügen. Über Mangel an Jubel können sich die Künstler wahrlich nicht beschweren.

Termine In acht Mitgliedskommunen gibt es bis 1. April noch zehn weitere Veranstaltungen im Rahmen der 14. Winterkulturtage. Kostenlos war der Eintritt allerdings nur bei der Gala zur Eröffnung. Alle Informationen gibt es unter www.winterkulturtage.de.

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Erstellt:
30. Januar 2023, 10:30 Uhr

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