Feinkost aus Italien bald im Backcafé in Backnang

Veränderungen gibt es in der Backnanger Uhlandstraße. Die Bäckerei Mildenberger wird in den ehemaligen Räumlichkeiten der Metzgerei Eger Backwaren vom Vortag verkaufen. Frei wird das Backcafé. Dort wollen die Santa-Lucia-Betreiber einen italienischen Feinkostladen eröffnen.

Von ihren Umzugs- und Neueröffnungsplänen berichten (von rechts): Bernd Mildenberger und seine beiden Söhne Richard und Friedrich sowie die beiden Santa-Lucia-Geschäftsführer Domenico Fazio und Natale Mannara. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Von ihren Umzugs- und Neueröffnungsplänen berichten (von rechts): Bernd Mildenberger und seine beiden Söhne Richard und Friedrich sowie die beiden Santa-Lucia-Geschäftsführer Domenico Fazio und Natale Mannara. Foto: Tobias Sellmaier

Von Florian Muhl

Backnang. Einen Sprung ins kalte Wasser wagt Bernd Mildenberger, wie er selbst sagt. Erstmals in der Firmengeschichte der Backnanger Großbäckerei will der Seniorchef in einem speziellen Laden Backwaren vom Vortag anbieten. Zwar sind seine beiden Söhne Friedrich und Richard längst in seine Fußstapfen getreten und sind seit Jahren die Macher, was den Betrieb der Großbäckerei angeht. Aber Bernd Mildenberger hat sich längst noch nicht zurückgezogen. „Ich bin zuständig für Sonderaufgaben“, sagt er schmunzelnd.

Die Pläne, die er in den kommenden Tagen umsetzen will, ist so eine Sonderaufgabe. In dem Ladengeschäft, in dem die Winnendender Metzgerei Eger bis vor wenigen Wochen Wurst- und Fleischwaren verkauft hat, bietet Mildenberger künftig liegen gebliebene Brötchen und süße Stückle sowie auch Brot an. Das Geschäftsmotto lautet: „Mildis Vortag – Lust auf den zweiten Blick“. Bernd Mildenberger meint: „Alles gibt’s zum halben Preis. Das sind Sachen, die nicht verkauft wurden, die aber noch in Ordnung und gut sind.“ Mildenberger will so auch der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Der Laden wird begrenzte Öffnungszeiten haben und montags geschlossen sein.

Die Verkaufstheke aus dem Backcafé kommt in den ehemaligen Metzgerladen

„Wir wissen nicht, ob’s läuft“, gesteht Bernd Mildenberger. „Wir haben gesagt: Wir probieren das jetzt. Uns schwebt so ein Vortagsladen schon lange im Kopf rum.“ Spenden von nicht verkauften Backwaren an die Tafel soll es auch künftig geben. „Das bleibt auch alles“, so der Seniorchef, „aber es bleibt halt doch mehr übrig als das, was die Tafel dann hat.“ Einige Umbauarbeiten wird es natürlich geben. So kommt die Verkaufstheke aus dem Backcafé nach links in den ehemaligen Metzgerladen hinein. Das Brotregal wird verändert. Die Kosten im Vortagladen will Bernd Mildenberger niedrig halten, denn: „Die Erlöse beziehungsweise das, was übrig bleibt, wollen wir dann für Spenden mit verwenden.“

Letztlich liegt die Ursache, warum Mildenberger sein Backcafé in der Uhlandstraße/Ecke Markstraße (Totengässle) schließt, auch im Gewölbekeller. „Den haben die Leute nicht so angenommen, wie wir uns das gewünscht haben“, erklärt der Seniorchef. „In allen unseren Cafés haben wir Selbstbedienung, aber keine Abendöffnung.“ Diese aber hätten sich die Kunden gewünscht, um in den Keller zu gehen. Weil das Backcafé schließen wird, soll es ab Donnerstag, 30. November, im „Breadman“ in der Grabenstraße das volle Mildenberger-Programm geben. Ab 30. November ist das Backcafé geschlossen. „Mildis Vortag“ öffnet am Mittwoch, 6. Dezember.

Santa-Lucia-Betreiber mach Feinkostladen auf

Aber was wird aus den Räumen des Backcafés? „Was würde denn passen für die Stadt, haben wir uns gefragt“, sagt Bernd Mildenberger. Und sei die Idee entstanden: „Es wäre doch toll, wenn da ein italienischen Feinkostgeschäft reinkommen würde. Das gibt’s in ganz Backnang nicht. Und jetzt kommen Natale Mannara und Domenico Fazio ins Spiel. Den Kontakt zwischen dem Bäckereiunternehmer und den beiden Geschäftsführern des italienischen Restaurants Santa Lucia beim Schießsportzentrum im Krähenbach hat ein ehemaliger Konditor Mildenbergers geknüpft.

Als die beiden Restaurantbetreiber von dem Vorschlag hörten, waren sie gleich Feuer und Flamme. „Feinkost mit Schinken und Käse, Oliven und Wein und so weiter und dann Kleinigkeiten zum Essen, das wollen wir anbieten“, sagt Natale Mannara, der in Deutschland geboren wurde, mit drei Jahren zur Familie nach Mandatoriccio in Kalabrien kam und mit 16 wieder nach Deutschland zurückkehrte. „Und unten im Gewölbekeller kann man kleine Geburtstage feiern“, so der 51-Jährige weiter.

Die Bestuhlung im Innenbereich sowie die 40 bis 50 Plätze im Außenbereich werden bleiben. „Denn das, was man bei uns im Feinkostladen kauft, kann man auch gleich bei uns kosten und essen“, darauf verweist Domenico Fazio. Die Öffnungszeiten stehen noch nicht endgültig fest. „Wir stellen uns 9 bis 19 Uhr vor“, meint der 54-Jährige. Aber bei Bedarf wird auch bis in den späten Abend hinein offen sein.

„Und wir wollen einen Mittagstisch anbieten. Keine große Speisekarte, sondern eine Pizza, ein Nudelgericht mit Salat – fertig“, so der gelernte Koch, der mit 15 Jahren nach Deutschland und dort gleich nach Backnang kam. Wenn jemand reserviert oder eine Feier im Gewölbekeller hat, fügt er hinzu, dann kann es auch ein Menü geben. Nach Absprache sei vieles möglich. Die Eröffnung ist für den Februar geplant.

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Erstellt:
22. November 2023, 06:00 Uhr

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