Festival-Atmosphäre in Weissach

„Tälinale“ bringt an drei Spielorten neun Filme auf die Leinwand – Feierliche Eröffnung mit dem Schauspieler Franz Dinda

Weissach wird für drei Tage zum Schauplatz eines deutsch-französischen Filmfestivals: Die Tälinale bringt an drei Spielorten neun Werke auf die Leinwand. Zur Eröffnung ist der Schauspieler Franz Dinda zu Gast, der in Auenwald aufgewachsen ist und das Bildungszentrum in Weissach besucht hat.

Holen Filmfest-Atmosphäre ins Weissacher Tal (von links): Ulrich Schmitz, Madelaine Weber, Susanna Seyfang und Petra Schmitz. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Holen Filmfest-Atmosphäre ins Weissacher Tal (von links): Ulrich Schmitz, Madelaine Weber, Susanna Seyfang und Petra Schmitz. Foto: J. Fiedler

Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Die Idee, in Weissach ein Filmfestival zu organisieren, entstand beim Tälestreff 2017. Beim Kaffeetrinken, wie sich Petra Schmitz, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, erinnert. Zum Tälestreff kommen nämlich immer auch die Freunde aus den Partnerstädten, eine vortreffliche Gelegenheit, um Pläne zu schmieden. Und in Frankreich haben Filmfestivals eine große Tradition. Petra Schmitz und ihr Ehemann Ulrich wiederum hatten selbst Feuer gefangen: 2015 besuchten sie erstmals ein Filmfestival, wo ihnen Scott Eastwood über den Weg lief, 2016 erlebten sie die Berlinale mit, begegneten Meryl Streep und George Clooney und sind immer noch elektrisiert von der Nähe zu all den Leinwandstars, die dort ein und aus gingen. Petra Schmitz: „Allein das Anstehen um Karten ist inspirierend wegen der Leute, mit denen man in Kontakt kommt.“

Relativ schnell sei dann die Entscheidung gefallen, das Weissacher Festival ins Jahr 2020 zu legen. Zum einen, weil ein mehrtägiges Programm mit allem Drum und Dran einiges an Vorbereitung erfordert. Zum anderen, weil dies dann die Verbindung, die Brücke schaffen kann zwischen den beiden Weissacher Partnerschaften: die mit dem französischen Marly hatte im vergangenen Jahr ihren 30. Geburtstag, die mit dem sächsischen Lommatzsch in diesem Jahr. Und schließlich war auch klar, dass es im Frühjahr stattfinden musste. Denn da sind auch die ganzen anderen großen Filmfestspiele wie die Berlinale, aber auch die Oscarverleihungen. Und dann war auch bald der Titel geboren: Tälinale, in Anlehnung an die Vorbilder, eine Wortkreation von Ulrich Schmitz.

Partnerschaftskomitee erhält von vielen Seiten Unterstützung

Dann musste aber auch geklärt werden, wie man das Ganze aufzieht. Dass die Gemeinde Weissach im Tal sich an die Seite des Partnerschaftskomitees stellen würde, zeigte sich rasch: Madelaine Weber, die stellvertretende Hauptamtsleiterin, leistet organisatorische Unterstützung. Sponsoren mussten gefunden werden, die das Projekt überhaupt erst möglich gemacht haben, ebenso Partner, die die Filme stellen und das technische Equipment beisteuern können: das Kinomobil und die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG). Mit eingestiegen ist ferner die frühere Lehrerin Susanna Seyfang, die bei der Französisch-AG der Weissacher Grundschulen engagiert war.

Und schließlich sollte auch ein Logo kreiert werden. Dafür wandten sich die Organisatoren an die Mediengestalterin Katharina Schmitz-Altrogge. Entstanden ist dabei ein Motiv in Form eines Auges, das die Gemeindefarben aufnimmt und das sinnbildlich für das Betrachten eines Films steht. In der Mitte befindet sich eine Linse in den deutschen und französischen Farben. Zudem greift das Logo an den geschwungenen Rändern und auf den Flächen das Blau des Wassers und das Grün der Streuobstwiesen auf. Mit ins Boot geholt wurden aber auch örtliche Geschäfte wie die Bäckerei Trefz, die zum Festival herzhafte Tälinaler bäckt.

Für die Bewirtung bei den Vorführungen haben die Organisatoren Vereine aus der Gemeinde, etwa die SGW Abteilung Handball, und die Schulen gewonnen.

Das Programm, das sich von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. März, erstreckt, beginnt mit der Eröffnung in der Gemeindehalle in Unterweissach. Franz Dinda, der Hauptdarsteller in der deutsch-deutschen Liebesgeschichte „Westwind“, die an dem Abend zu sehen ist, gibt den offiziellen Startschuss zur Tälinale. Er hält eine Einführung zu dem Film und steht für Gespräche und Selfies zur Verfügung.

Ein musikalisches Schmankerl gibt es am Samstagabend: Vor dem Film „La vie en rose“ über das Leben von Édith Piaf singt und spielt das Duo Chanson Surprise (Barbara Weyman und Andreas Grau) französische Chansons.

Zum Abschluss des Festivals läuft am Sonntagnachmittag das deutsch-französische Melodram „Frantz“. Danach soll das Event gesellig ausklingen.

Alle Filme laufen in deutscher Sprache. Mit einer Ausnahme: „Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran“ wird im französischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Ferner erhalten die Besucher zu allen Filmen – auch zu den Kinder- und Jugendfilmen – eine Einführung. Mit viel Überlegung und Gespür wurden die Filme ausgewählt. Zu sehen ist beispielsweise „3 Tage in Quibéron“, ein in Schwarz-Weiß gedrehter Spielfilm aus dem Jahr 2018, der von wahren Begebenheiten im Leben der Schauspielerin Romy Schneider inspiriert ist. Es läuft aber auch „Asterix bei den Olympischen Spielen“ – einerseits weil sich auch in diesem Jahr wieder die Jugend der Welt zu den Wettkämpfen trifft, andererseits weil Asterix das Maskottchen der Französisch-AGs der Grundschulen ist.

„Ein total cooler Film“, so Petra Schmitz, ist schließlich das Science-Fiction-Werk „Das fünfte Element“, für das Jean Paul Gaultier die Kostüme kreiert hat. Aber auch alle anderen Streifen im Festival haben Stil und Charakter.

Info
Orte, Zeiten, Filme und Kartenvorverkauf

Es gibt drei Veranstaltungsorte, an denen jeweils drei Filme gespielt werden:

Gemeindehalle Unterweissach:

Freitag, 6. März, 19.30 Uhr Eröffnung (Einlass ab 18.30 Uhr), 20 Uhr „Westwind“

Samstag, 7. März, 15 Uhr „Asterix bei den Olympischen Spielen“ (Vereinsraum), 20 Uhr „Das fünfte Element“ (Vereinsraum)

Bürgerhaus Unterweissach:

Samstag, 7. März, 19 Uhr Chanson Surprise, 20 Uhr „La vie en rose“

Sonntag, 8. März, 11.30 Uhr „3 Tage in Quibéron“, 15 Uhr „Frantz“ und Ausklang

Bildungszentrum Cottenweiler:

Samstag, 7. März, 15 Uhr „Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran“ (Original mit Untertiteln), 20 Uhr „Monsieur Claude und seine Töchter 2“

Sonntag, 8. März, 11.30 Uhr „Der kleine Spirou“

Karten gibt es zu drei Euro (für Kinder- und Jugendfilme) beziehungsweise fünf Euro im Vorverkauf bei Bali’s Teeschenke, Forststraße 2, in Unterweissach. Für die Musik von Chanson Surprise wird ein Zuschlag von drei Euro erhoben. Als Kinder- und Jugendfilme gelten: „Asterix bei den Olympischen Spielen“, „Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran“ und „Der kleine Spirou“.

Der Vorverkauf für die Eröffnungsveranstaltung mit „Westwind“ ist bereits angelaufen, für alle weiteren Filme beginnt er am 27. Februar. Nicht alle Karten gehen in den Vorverkauf, ein Kontingent ist jeweils für den Verkauf an der Tageskasse reserviert.

Flyer mit näheren Informationen und Beschreibungen der Filme liegen im Rathaus in Unterweissach, in den Rathäusern der Nachbargemeinden, bei den Volkshochschulen in Backnang und Murrhardt sowie bei örtlichen Firmen in Weissach aus.

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Erstellt:
25. Februar 2020, 06:00 Uhr

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