Flucht vor dem Jugendamt endet an der Schweizer Grenze

dpa/lsw Singen. Weil sie ihren neun Jahre Sohn nicht in die Obhut des Jugendamtes geben wollten, hat ein kroatisches Ehepaar mit ihren vier minderjährigen Kindern versucht, illegal aus Deutschland auszureisen. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, waren die 25 Jahre alten Eltern mit den Kleinen auf dem Weg nach Kroatien, als sie am Schweizer Grenzübergang Trasadingen vom Zoll kontrolliert wurden. Dort stellten die Beamten fest, dass gegen die Familie ein Beschluss eines nordrhein-westfälischen Amtsgerichtes vorliegt, dass der Neunjährige nicht außer Landes gebracht werden darf. Die Familie wurde an Beamte des Hauptzollamtes Singen, am Grenzübergang Erzingen, übergeben.

Polizeiwagen mit Blaulicht. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Polizeiwagen mit Blaulicht. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Beim Versuch, der Familie das weitere Vorgehen zu erklären, floh die Mutter mit dem Neunjährigen aus dem Gebäude. Weil sie dabei immer wieder auf eine Straße lief, schritten die Polizisten ein. Die Mutter wurde bei dem Versuch der Beamten, sie von ihrem Sohn zu trennen, gewalttätig, schlug und trat um sich und brach einem Polizeibeamten einen Finger. Die Frau und das Kind blieben unverletzt. Nach einer Anzeige wurde die Mutter mit dem Rest der Familie zurück nach Nordrhein-Westfalen geschickt, wo der neunjährige Junge schließlich dem Jugendamt übergeben wurde.

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Erstellt:
30. März 2020, 16:32 Uhr

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