Flüchtiger in Oppenau: „Manifest“ hat keine Bedeutung

dpa/lsw Oppenau. Das gefundene „Manifest“ stammt nach Einschätzung der Polizei aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von dem gesuchten Mann, der seit Sonntag mit vier geraubten Polizeipistolen im Schwarzwald auf der Flucht ist. Es gebe derzeit viele Hinweise, dass der Text über die Kritik an der Technisierung des Lebens und das einfache Leben im Wald nicht von dem in Oppenau geflüchteten 31-Jährigen geschrieben worden sei. Das Schreiben sei zudem derzeit für die Ermittlungen ohne Bedeutung, sagte Sprecher Yannik Hilger am Donnerstag.

Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Das sogenannte Waldläufer-Manifest stammt Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) zufolge nicht vom gesuchten Mann. Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen soll es 2005 verfasst haben, wie er dem Sender bestätigte. Ein Bekannter, der das Schreiben gesehen habe, habe die Version bestätigt. Zuvor hatten „Baden Online“ und die „Bild“-Zeitung über das angebliche Manifest des Mannes berichtet. Bereits am Mittwoch hatte die Polizei Bedenken bezüglich der Echtheit geäußert.

Der vorbestrafte Mann ohne festen Wohnsitz war am Sonntag nach einer Polizeikontrolle in den Wald geflohen. Zuvor hatte er vier Beamte, die ihn in einer Hütte am Waldrand aufgesucht hatten, unvermittelt mit einer Pistole bedroht und ihnen die Dienstwaffen abgenommen. Seither ist der 31-Jährige verschwunden.

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Erstellt:
16. Juli 2020, 10:47 Uhr

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