Mallorca-Flüge
Fluglotsen streiken in Frankreich – Stuttgart und Karlsruhe betroffen
Frankreich-Ärger in der Hauptreisezeit: Tausende Flüge fallen aus, Urlauber sitzen fest. Hart trifft es Nizza, auch deutsche Airports und Mallorca spüren die Auswirkungen.

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Schlange am Ryanair-Schalter auf Mallorca (Archiv).
Von Michael Maier
Der aktuelle Streik französischer Fluglotsen am 3. und 4. Juli beeinträchtigt den Sommerreiseverkehr in ganz Europa erheblich. Zu Beginn der Ferienzeit sorgt die Arbeitsniederlegung für zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen - nicht nur in Frankreich selbst. Auch die Flughäfen Stuttgart (STR) und Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) sind betroffen, etwa mit Ausfällen und Verspätungen auf Verbindungen nach Mallorca.
Die zweit- und drittgrößten Fluglotsengewerkschaften Frankreichs, UNSA-ICNA und USAC-CGT, haben für Donnerstag und Freitag zum Streik aufgerufen. Als Gründe werden Personalmangel, schlechte Arbeitsbedingungen und ein „toxisches Management“ genannt. Frankreichs Verkehrsminister Philippe Tabarot bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaften, unter anderem nach einer Abschaffung von Stechuhren, als „inakzeptabel“.
Flugsicherung streikt in Frankreich
Schlichtungsgespräche mit der französischen Zivilluftfahrtbehörde blieben ergebnislos. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP beteiligten sich am Donnerstag etwa 270 der landesweit rund 1400 Fluglotsen an dem Ausstand.
Die Folgen des Streiks sind weitreichend: Nach Angaben der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol hatten Flüge am Donnerstagvormittag im Durchschnitt 18 Minuten Verspätung. 83 Prozent aller Verzögerungen wurden den Streikfolgen zugeschrieben.
Besonders betroffen sind internationale Flüge, die den französischen Luftraum überqueren müssen. Mehrere Flüge zwischen Frankfurt und Mallorca wurden weiträumig über Paris und Westfrankreich umgeleitet, um die stärker betroffenen Regionen im Südosten Frankreichs zu umfliegen.
Nizza wird für Ryanair und Easyjet zum Nadelöhr
Die Billigflieger sind besonders stark von den Streiks mit Schwerpunkt am Flughafen Nizza (NCE) betroffen. Ryanair musste nach eigenen Angaben 170 Flüge für 30.000 Passagiere absagen, während Easyjet sogar 274 Flugausfälle verzeichnete. Ryanair-Chef Michael O’Leary forderte die EU-Kommission zum Einschreiten auf und verlangte Reformen der EU-Flugsicherung.
Insbesondere kritisierte Ryanair, dass die Mehrheit der betroffenen Passagiere gar nicht direkt nach Frankreich fliegen wollte, sondern lediglich den französischen Luftraum überqueren musste.
Mallorca-Flüge betroffen
Auch deutsche Flughäfen sind von dem Streik betroffen. Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) hat Ryanair mehrere Flüge gestrichen. Am Donnerstag fielen die Verbindungen nach Alicante, Malaga und Palma de Mallorca aus, für Freitag wurden bereits die Flüge nach Barcelona-Girona, Porto und zwei Verbindungen nach Mallorca abgesagt. Insgesamt sind etwa 2.400 Passagiere betroffen. Auch in Stuttgart fielen Mallorca-Flüge aus oder waren verspätet.