Freiburger Erzbischof warnt vor Populismus

dpa/lsw Freiburg. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger warnt mit Blick auf die Europawahl vor Populismus und Nationalismus. „Dass populistische und nationalistische Stimmen europaweit lauter werden, ist nicht zu überhören“, sagte Burger in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. „Aber letztlich führen solche Tendenzen eher zu Spaltung und Entfremdung als zu langfristigen Lösungen.“ Wer diesen Sonntag (26. Mai) wählen gehe, solle vernünftig sein. „Gerade als Christen sollten wir nicht für Abgrenzung und nationale Alleingänge, sondern für gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit eintreten.“ Dies gelte für Wähler ebenso wie für Politiker und Parteien.

Erzbischof Stephan Burger läuft an Frauen der Initiative Maria 2.0 der Katholische Frauengemeinschaft vorbei. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Erzbischof Stephan Burger läuft an Frauen der Initiative Maria 2.0 der Katholische Frauengemeinschaft vorbei. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Die weltweit zunehmende Entwicklung, auf komplexer werdende Fragen vereinfachte Antworten zu suchen, bereite ihm Sorge, sagte Burger. Sie gefährde die Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und friedliches Zusammenleben: „Wie wertvoll dieser Friede ist, sehen wir jeden Tag im Blick auf Krisen und Konflikte in der ganzen Welt.“

Zur Europawahl sagte Burger: „Die Europäische Union und ihre Vorgängerinstitutionen sichern seit über 60 Jahren Stabilität, Frieden und Wohlstand in Europa.“ Wichtig sei, wählen zu gehen. „Wenn wir die europäischen Institutionen stärken, tragen wir dazu bei, das hohe Gut des friedlichen Zusammenlebens zu sichern.“

Anfang Mai hatten die katholische und die evangelische Kirche in Baden-Württemberg in einem gemeinsamen Appell zur Teilnahme an der Europawahl aufgerufen und Nationalismus eine Absage erteilt.

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Erstellt:
21. Mai 2019, 05:50 Uhr

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