Freizeiten finden im Coronamodus statt

Auch in diesem Sommer soll es Zeltlager und Ähnliches geben. Ständig wechselnde Vorgaben stellen die Verantwortlichen von Freizeiten im Raum Backnang aber vor besondere Herausforderungen.

Der Kreisjugendring kann für seine Sommerfreizeiten die eigenen Räumen im Freizeitheim Mettelberg nutzen. Das hat besonders in Zeiten von Corona viele Vorteile, weshalb jetzt schon klar ist, dass die Freizeit wie geplant stattfinden kann. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Der Kreisjugendring kann für seine Sommerfreizeiten die eigenen Räumen im Freizeitheim Mettelberg nutzen. Das hat besonders in Zeiten von Corona viele Vorteile, weshalb jetzt schon klar ist, dass die Freizeit wie geplant stattfinden kann. Foto: J. Fiedler

Von Annette Hohnerlein

BACKNANG/ASPACH. Die Veranstalter von Freizeiten für Kinder und Jugendliche stehen vor besonderen Herausforderungen. Geimpfte und ungeimpfte Teilnehmer und Betreuer, Hygiene- und Testkonzepte, wechselnde gesetzliche Vorgaben: All das zu einem sicheren Angebot zusammenzuschnüren, das allen Beteiligten auch noch Spaß macht, ist keine leichte Aufgabe.

CVJM Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg: „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr das Zeltlager mit großer Wahrscheinlichkeit wieder veranstalten können, das ,Go‘ von den Verantwortlichen haben wir bereits bekommen. Und sollte sich wider Erwarten an den Vorgaben noch etwas ändern, so haben wir für alle Eventualitäten etwas in petto“, sagt Lea Nothstein, die für den CVJM Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg ein Zeltlager für Mädchen in den Sommerferien mitorganisiert. Auf einem Zeltplatz bei Zaberfeld können zwischen 20 und 50 Kinder und Jugendliche zehn Tage lang gemeinsam Spaß haben. Alle Aktivitäten wie schwimmen gehen, einen Stadtbummel machen oder wandern werden auf ihre Coronatauglichkeit hin untersucht. „Das Hygienekonzept steht noch nicht ganz“, lässt Nothstein wissen, „wir müssen kurz vorher entscheiden, was notwendig ist.“ Was jedoch schon feststeht: Die Anreise wird nicht wie in früheren Jahren gemeinsam mit dem Bus erfolgen. Stattdessen bringen die Eltern ihre Kinder zum Zeltplatz, wo bei allen Teilnehmern als Erstes ein Schnelltest gemacht wird. Gleiches gilt für das CVJM-Zeltlager für Jungen, das im Anschluss stattfindet.

Kreisjugendring: Vor ähnlichen Herausforderungen stehen die Verantwortlichen beim Kreisjugendring, der eine zehntägige Sommerfreizeit für Mädchen und Jungen von acht bis 14 Jahren im Freizeitheim Mettelberg bei Murrhardt durchführen wird. „Die Freizeit findet wie geplant statt“, teilt Mitarbeiterin Angelika Roth mit, „unter welchen Bedingungen, müssen wir kurzfristig sehen. Ein Vorteil ist, dass wir unsere eigenen Räumlichkeiten nutzen; dadurch können wir flexibel reagieren. Und das Haus ist groß, da können wir die Leute gut verteilen.“

Mehr Abstriche hat man beim „Rems-Murr-Cross“ gemacht, einer fünftägigen Freizeit für Teilnehmer mit und ohne Behinderung. „Ursprünglich waren Übernachtungen geplant, jetzt gibt es einzelne Tagesprogramme“, erläutert Roth, „um allem vorzubeugen.“ Es werden Zweierteams gebildet, jedes Tandem besteht aus einem Teilnehmer mit und einem ohne Behinderung. Gemeinsam wird Kanu oder Fahrrad gefahren, gewandert, geklettert oder Slackline, Geocaching oder Wikingerschach ausprobiert.

Pfadfinder: Auch bei den Pfadfindern der Matthäuskirche Backnang, dem Stamm Wangari Maathai, plant man eine große Freizeit in den Sommerferien. Zwischen 20 und 50 Pfadfinder vom Erstklässler bis zum jungen Erwachsenen werden gemeinsam fünf Tage im Handwerkerhof bei Billigheim verbringen, so der Plan. Ob das jedoch klappt, ist noch ungewiss, meint Stammesführerin Lorena Hufen. „Bisher waren nach unserem Hygienekonzept nur Tagesaktionen möglich. Wir stehen mit unserer Planung noch am Anfang, und wir planen sehr optimistisch.“ Nach dem Prinzip Hoffnung laufen auch die Vorbereitungen in den Untergruppen der Pfadfinder, den Sippen, die kleinere Fahrten mit fünf bis zehn Mitgliedern ins Auge gefasst haben.

Lebenshilfe: Bei der Lebenshilfe Rems-Murr hat man ausgelotet, was in Sachen Freizeiten in diesem Sommer geht. „Aufgrund hoher Impfraten bei unseren Mitgliedern mit geistiger Behinderung und flexibler Schnelltestungen ergeben sich für die zweite Jahreshälfte Veranstaltungsmöglichkeiten“, teilt Lebenshilfe-Vorsitzender Michael Balzer mit. So könnten voraussichtlich eine einwöchige Zeltfreizeit am Bodensee und zwei Freizeiten im Backnanger Wilhelm-Traub-Haus im Sommer und Herbst organisiert werden.

Außerdem wurde die beliebte zweiwöchige Ferienfreizeit im Sommer, die dieses Jahr in der Jugendherberge in Schweinfurt stattfindet, in zwei kleinere Freizeiten mit 14 beziehungsweise 15 Teilnehmern aufgeteilt. Die leitende Betreuerin Christina Pohl, die normalerweise Monate im Voraus mit der Planung des Programms und der Zusammenstellung des Teams beginnt, spricht von einem „Stück weit Verzweiflung aufgrund der schwierigen Planbarkeit“. Mit der verringerten Zahl an Teilnehmern sieht sie sich aber in der Lage, das Angebot durchzuführen, um damit „unseren Mitgliedern mit Behinderung und deren Angehörigen ein wenig Entlastung zu bieten.“

Freie Plätze bei Freizeiten

Bei folgenden Freizeiten für Kinder und Jugendliche sind noch Plätze frei:

CVJM Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg: Zeltlager bei Zaberfeld vom 2. bis 11. August für Mädchen von 7 bis 16 Jahren; Zeltlager bei Zaberfeld vom 11. bis 20. August für Jungen von 8 bis 16 Jahren. Die Anreise muss privat organisiert werden. Nähere Infos und Anmeldung bei Lea Nothstein per E-Mail unter l.nothstein@web.de.

Kreisjugendring Rems-Murr: Sommerfreizeit in Murrhardt-Mettelberg vom 23. August bis 1. September für Jungen und Mädchen von 8 bis 14 Jahren. Nähere Informationen und Anmeldung bei Jutta Reber per E-Mail unter jutta.reber@jugendarbeit-rm.de.

Rems-Murr-Cross: Tageweise Outdooraktivitäten für Menschen mit und ohne Behinderung vom 8. bis 12. September, nähere Informationen und Anmeldung für die komplette Woche oder für einzelne Tage bis 15. Juli bei Simon Maier per E-Mail unter simon.maier@jugendarbeit-rm.de oder unter der Telefonnummer 07191/ 9070226.

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Erstellt:
16. Juni 2021, 06:00 Uhr

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